Kirche auf Seite der Schwachen

Die katholische Sozialhilfe spürt seit Jahren einen steigenden Druck auf Armutsbetroffene. Deshalb verstärkt die Katholische Kirche Region Bern ihr soziales Engagement. Das Legislaturziel "Diakonie" wirkt direkt und konkret. Ein Beispiel dafür ist der Caritas-Markt in Bern.

Von Bern bis Belp und von Wabern bis Worb - in dreizehn Pfarreien und Missionen führt die römisch-katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung auf eigene Rechnung jeweils einen Sozialdienst. Pro Jahr kommen über 1'000 Menschen in eine Beratung, es finden über 4'000 Beratungsgespräche statt, die total über 2'000 Stunden dauern. Die meisten Klientinnen und Klienten sind zwischen 21 und 65 Jahren alt, gut 70 Prozent von ihnen sind keine Schweizer Bürger - denn auch die Mitglieder der Katholischen Kirche der Region Bern haben ja fast zur Hälfte keine Schweizer Nationalität - die Berner Kirche mit ihren 62'000 Mitgliedern ist zu einem guten Teil eine Migrationskirche.

Finanzen, Gesundheit/Krankheit, Arbeit, Beziehungen und soziale Isolation sind die Hauptthemen in der Beratung:  Insgesamt wurden etwa im Jahr 2018 finanzielle Hilfen von rund 710'000 Franken vergeben, gut 210'000 Franken davon haben die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter von privaten Stiftungen und Institutionen organisieren können. Die Zahl der Menschen nimmt zu, welche eine Unterstützung beantragen. Deshalb hat die Gesamtkirchgemeinde den Beitrag an die Hilfskasse für Menschen in Not markant erhöht - unbürokratische Hilfe wird damit ungemein erleichtert. Dies geschah im Sinne des wichtigen Legislaturziels von Katholisch-Bern, um die "Glaubwürdigkeit der römisch-katholischen Kirche Region Bern mit diakonischem Engagement zu stärken" (Diakonie).

Das soziale Engagement ist eine Form der Nächstenliebe und eine kirchliche Kernaufgabe.
So fliessen nun 15 Prozent aller Steuer- und Mieteinnahmen in die Diakonie fliessen. Dies bedeutet in diesem Bereich für das Jahr 2018 eine Steigerung der Mittel um über 700'000 Franken. Diese Finanzen werden auf drei Töpfe verteilt: Die Hilfskasse der Fachstelle Sozialarbeit für Einzelfallhilfe wurde von 86'000 auf 300'000 Franken aufgestockt. Mit ca. 250'000 Franken jährlich unterstützt der Kleine Kirchenrat externe diakonische Projekte und Institutionen. Ein Pool mit weiteren ca. 250'000 Franken wird eingerichtet, aus dem diakonische Projekte in Pfarreien, Missionen und Fachstellen finanziert werden können.

Katholisch heisst bekanntlich "weltweit" - auch diese Solidarität bleibt für die Berner Kirche wichtig. 2018 genehmigte der Kleine Kirchenrat auf Antrag seiner Kommission für Entwicklungshilfe und Missionen 31 Projekte von insgesamt rund 600'000 Franken im Süden der Erde, welche meist via Pfarreien, Fachstellen oder engagierte Einzelpersonen eine Beziehung zu Katholisch-Bern haben. Ausserdem werden bei Katastrophen als Nothilfe verschiedene Beiträge an Caritas ausbezahlt, zum Beispiel bei Tsunamis und Erdbeben in Asien oder Dürrekatastrophen in Afrika.


Der Caritas-Markt an der Berner Brunnmattstrasse hilft täglich Menschen mit kleinem Budget. Die römisch-katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung unterstützt den aussergewöhnlichen Laden seit langem und auch in den Jahren 2019 bis 2022 mit jeweils 50'000 Franken pro Jahr. Denn auch in der reichen Schweiz leben Menschen, die jeden Tag jeden Franken zweimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Sie können sich nur das Notwendigste leisten und sind auf Unterstützung angewiesen. Für diese Frauen, Männer und Kinder hat die Caritas den Caritas-Markt entwickelt. Seit 1994 besteht auch eine Filiale in der Bundesstadt. Von Grundnahrungsmitteln über Frischprodukte bis zu Hygieneartikeln finden armutsbetroffene Menschen hier qualitativ einwandfreie Produkte zu tiefen Preisen. Ein grosser Teil davon stammt aus Produktions­über­schüssen oder Liquidationen - so werden diese Lebensmittel und andern Produkte auf sinnvolle und ökologische Weise verwendet.

Der Caritas-Markt ist auch ein sozialer Treffpunkt
. Menschen unterschiedlichster Herkunft diskutieren hier angeregt miteinander und pflegen den sozialen Austausch. Die Caritas-Märkte bieten zudem Einsatzplätze für langzeitarbeitslose Menschen. Diese lernen die typischen Aufgaben im Detailhandel kennen und verbessern so ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Mit dem Ertrag aus dem Produkteverkauf kann der Laden nicht finanziert werden. Neben privaten Spenden unterstützen vor allem kirchliche Institutionen den Betrieb finanziell. Mit einem jährlichen Beitrag von 50'000 Franken leistet die Katholische Kirche Region Bern einen exemplarischen Beitrag zur Armutsbekämpfung vor Ort.

caritas-bern.ch/was-wir-tun/caritas-markt-guenstig-und-gesund

Hier finden Sie weitere Informationen zur Fachstelle Sozialarbeit FASA der Katholischen Kirche Region Bern  

Auch folgende soziale Projekte werden von der Katholischen Kirche Region Bern finanziell mitgetragen:

Beratungsstelle Triio für Erwerbslose  

Integrationsarbeit und Kultur der Heitere Fahne in Wabern  

In der Serie "Diakoniereise" des Pastoralraums Bern der Katholischen Kirche finden Sie weitere Porträts von Projekten, welche Katholisch-Bern unterstützt.

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