Solaranlage auf dem Dach der Kirche Bruder Klaus.
Foto: Niklaus Baschung

Auf dem Pilgerweg des grünen Güggels

Die Schöpfung bewahren ist keine Eintagsfliege. Sie sind eingeladen, bei unserer Umweltgruppe mitzumachen.

Die Schöpfung bewahren ist keine Eintagsfliege. Sie sind eingeladen, bei unserer Umweltgruppe mitzumachen.

Seit vielen Jahren hat in unserer Pfarrei Bruder Klaus eine Gruppe von Menschen sich die Bewahrung unserer Schöpfung zu einem Teil ihres Glaubensbekenntnisses gemacht. Ohne ihre Impulse wäre unsere Pfarrei nicht das, was sie heute ist: Sie hätte keine Abfalltrennung, sie hätte keine Stromsparlampen, sie hätte keine naturnah angelegte Grünfläche hinter unserer Kirche, sie hätte keine Solaranlage auf dem Dach – und sie hätte keine Datenerhebung über unsere Verbräuche.

Ernsthaftigkeit

Dies alles läuft unter dem Namen „Grüner Güggel“ einem umfassenden Programm, Pfarreien auf den heutigen Stand ernsthafter Umweltstandards zu bringen. Es geht darum mit der Bewahrung der Schöpfung wirklich ernst zu machen. Es ist nämlich ernst, todernst um unsere Schöpfung und damit um uns bestellt: Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika Laudato Si Nr. 2: „Diese Schwester (Erde) schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat…. Die Gewalt des von der Sünde verletzten menschlichen Herzens wird auch in den Krankheitssymptomen deutlich, die wir im Boden, im Wasser, in der Luft und in den Lebewesen bemerken.“ Unser Seelsorgeteam hat in einer Sitzung im vergangenen Jahr „das alte Ja“ zum Grünen Güggel wiederholt, auch der Kirchgemeinderat hat sich Ende letzten Jahres 2024 verpflichtet, den Grünen Güggel in Bruder Klaus umsetzen zu wollen. Der Grüne Güggel ist nicht kostenlos und nicht anstrengungslos zu erwerben. Er ist eine echte, tiefe menschlich geistige Herausforderung an jede und jeden und an unsals Pfarrei die Pastoral wie die staatsrechtliche Kirchgemeinde.

Ausgewogenheit/Temperantia

Wir sprechen vom Kreislauf der Natur, wir wissen, dass die Natur in sich zum Ausgleich, zur Ausgewogenheit, zu einer gewissen „Harmonie“ neigt. Leben und leben lassen. Beides gehört zusammen. Lernen wir von dieser Ausgewogenheit und bleiben wir selbst in unserem Engagement ausgewogen, klug und gemäßigt. Gerade weil es uns ernst um die Schöpfung ist, dürfen wir nicht uns immerzu allzu ernst nehmen. Wir brauchen ein Miteinander, und nicht Menschen, die uns immer nur schlechtes Gewissen machen. Obwohl es schlimm steht, sollen wir nicht zu Untergangspropheten und Umweltzeloten werden. Ja, wir sind zur Heiligkeit berufen – aber wir wissen auch: Wir allein werden die Umwelt nicht retten. Wir sind keine Heiligen. Wir sind in einem System befangen, aus dem wir nicht einfach ausbrechen können, und das uns immer zu Mittätern und Mitsündern macht. Es gilt den langen Atem zu bewahren und uns nicht selbst ständig zu überfordern. Bleiben wir ausgewogen auch in unserem Engagement und beflügeln wir uns gegenseitig zu den vielen kleinen Schritten von vielen kleinen Menschen, die die Welt wirklich verändern. Umweltengagement darf Spass und Freude machen. Sich selbst verändern, mit Nachlässigkeiten, anderen Wertordnungen und Fehlverhalten anderer leben zu lernen. Und Gott in unsere Mitte stellen, weil er die Erlösung bringt und nicht wir uns selbst so einfach erlösen könnten. Diesen Balanceakt zu vollbringen, nicht weniger aber auch nicht mehr fordert der Grüne Güggel von uns. Wenn wir zertifiziert sind, so fängt unser Umweltengagement erst richtig an. Die Schöpfung bewahren ist keine Eintagsfliege, sondern stetes, ernsthaftes, ausgewogenes Bemühen.

Sie sind aufgerufen mitzumachen durch eigene kleine Schritte aber auch durch Mitarbeit in unserer engagierten Umweltgruppe. Melden Sie sich bei unserem Umweltbeauftragten Stefan Herbst, Tel.: 077 266 0381

Stefan Herbst

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