Sharif greift neugierig nach dem Ausweis von Dr. Amal Fawadleh: Die Neonatologin ist zufrieden mit den Fortschritten des Kleinen.
Foto: Andrea Krogmann

DRILLINGSGLÜCK IN BETHLEHEM

DAS KINDERSPITAL BETHLEHEM GIBT ZU FRÜH GEBORENEN DRILLINGEN DIE CHANCE AUF EINEN GESUNDEN START INS LEBEN.

DAS KINDERSPITAL BETHLEHEM GIBT ZU FRÜH GEBORENEN DRILLINGEN DIE CHANCE AUF EINEN GESUNDEN START INS LEBEN.

Interessiert beobachtet Sharif Rabab'a, wie sein Finger im Sauerstoffmessgerät der Ärztin verschwindet. Herzschlag und Sauerstoffsättigung sind top.

Sharif wird mit 800 Gramm als erster der Drillinge geboren. 1’400 Gramm wiegt Bruder Sleiman und Schwester Ayloul 1’200 Gramm. Sein Zustand sei kritisch gewesen, erinnert sich die Neonatologin Dr. Amal Fawadleh.

Die Schwangerschaft wird zum Risiko

Vergangenes Jahr, als die 19-jährige Mutter Amira mit den Drillingen schwanger ist, treten Komplikationen auf. Ihr wird geraten, die Kinder schon vor dem geplanten Termin auszutragen. Sie ist in der 33. Schwangerschaftswoche, als die Kinder per Kaiserschnitt in einem Spital in Hebron geboren werden. Die Neugeborenen sind schwach und untergewichtig. Die Ärzte in Hebron wollen die Frühchen daher ans Kinderspital Bethlehem überweisen.

Im Kinderspital Bethlehem stellt sich heraus, dass die Lungen der Drillinge noch nicht vollständig entwickelt sind. Die beiden Jungen und das Mädchen werden künstlich beatmet und ernährt, bis sie allmählich eigenständig atmen und mit der Flasche gefüttert werden können. Besonders Sharif kämpft lange: Fast acht Wochen benötigt er die maschinelle Unterstützung. Doch auch sein Zustand stabilisiert sich schliesslich. Nach gut zwei Monaten im Spital können alle drei nach Hause.

Mütterabteilung erteilt wichtigen Rat

«Wenn ich meine Kinder im Spital zurückgelassen habe», sagt Amira rückblickend, «wusste ich, dass sie in Sicherheit sind.» Doch vor der Entlassung bleibt auch Amira zwei Wochen lang im Spital. «Ich musste lernen, wie ich die Babys halten, baden oder füttern muss.»

Dr. Fawadleh setzt auf die Mütterabteilung. «So können Mütter schrittweise lernen, Verantwortung zu übernehmen.» Amira ist dafür dankbar.

Nach der Entlassung sind weitere Spitalbesuche nötig. Der Kontakt mit dem Spital sei gut, sagen die Eltern. Viele Konsultationen und Nachbetreuungen können per Telefon und über Videos erfolgen.

Versorgung nach der Entlassung

Bei der heutigen Untersuchung nimmt sich Dr. Fawadleh wieder viel Zeit. Besonders Sharifs Entwicklung gefällt der Ärztin. Ohne Scheu greift er nach dem Spitalausweis, der an einem roten Band um Fawadlehs Hals hängt. «Er ist sehr intelligent und tritt aktiv mit seiner Umgebung in Kontakt.» Das Caritas Baby Hospital hat den schwierigen Start ins Familienleben so leicht wie möglich gemacht.

Karin Padrutt

 

Kinderhilfe Bethlehem Winkelriedstrasse 36 ; Postfach, 6002 Luzern

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