Thomas Messmer-Meile dankt allen, die mit Offenheit und Freude an der Kirche Biel und Umgebung weiterbauen.
Foto: Niklaus Baschung

Mitgestalten an Reich Gottes Vision

Der zurückgetretene Kirchgemeinderat Thomas Messmer setzt sich in Gremien und Projekten für die Kirche Biel und Umgebung ein.

Der zurückgetretene Kirchgemeinderat Thomas Messmer setzt sich in Gremien und Projekten für die Kirche Biel un Umgebung ein.Seine Motivation: Das Thema "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung."

Thomas, Sie haben sich während vielen Jahren für die Anliegen der katholischen Pfarreien in Biel eingesetzt, was hat Sie dazu motiviert?

Thomas Messmer-Meile: Aufgewachsen bin ich „traditionell“ in Biel. In den 70er und 80er Jahren entdeckte ich weitere Werte des Glaubens - Arbeit der Basisgemeinden und das Thema „Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ (oek. Versammlung 1988). Mit meiner Frau besuchte ich den Kath. Glaubenskurs in Zürich. Uns beiden ist es wichtig, aktiv am Pfarreileben teilzunehmen. Während sie begann, sich beruflich zu engagieren, war es für mich im Bereich der Freiwilligenarbeit bzw. der Gremien.

Sie haben sich stark gemacht für Umweltanliegen.

Die Bewahrung der Schöpfung ist ein grundlegend biblischer Auftrag (Papst Franziskus‘ Enzyklika „Laudato Si“). Ein Beispiel: Bei einer Pastoral-Retraite (Seelsorger:innen, Katechetinnen und Zentrumskommission) wurde entschieden, eine Solaranlage in Bruder Klaus (BK) zu realisieren. Dies unter Einbezug möglichst vieler Pfarreimitglieder. 50 % der Kosten wurde durch Benefiz-Anlässe und Spenden zusammengetragen. Den Rest übernahm die Kirchgemeinde. Das anerkannte Label „Grüner Güggel“ ist ein weiteres Ziel.

Wie haben Sie die Arbeit in den Gremien erlebt?

Ab 2008 war ich Mitglied im zweisprachigen Zentrumsrat BK. Hier konnte ich mich zusammen mit dem Seelsorgeteam für die „Reich Gottes-Botschaft“ einsetzen. Es wurde bald klar, dass BK ohne Vertretung im Kirchgemeinderat nur erschwert arbeiten konnte. 2015 als meine „Vaterfunktion“ am Abend nicht mehr so notwendig war, entschlossen meine Frau und ich, dass ich nun Freiraum hätte, mich auch im Kirchgemeinderat einzusetzen. Die Arbeit im viersprachigen Rat erwies sich schnell als herausfordernd. Es sind nämlich nicht nur vier Sprachen vertreten, sondern es sind vier Mentalitäten, die hier zusammenarbeiten. Denn der Rat hat die Pflicht, „geschäftliche/formale“ Grundlagen zu liefern, damit die Pastorale ihren Aufgaben uneingeschränkt nachgehen kann.

Wie erlebten Sie die Umwandlung der Pfarreien in einen Pastoralraum?

Bei der Errichtung des Pastoralraumes Typ A wurden die Pfarreimitglieder gut einbezogen. Da die Bistumsleitung immer weniger Seelsorgende zur Verfügung hat, fand 2020 die Umwandlung in Typ B statt. Wegen Personalwechsel und Corona ist dieser Wandel mit seinen radikalen Konsequenzen weder dem Kirchenvolk richtig kommuniziert noch in der Praxis richtig umgesetzt worden. Dies beeinflusst heute noch die Gremienarbeit.

Was erhoffen Sie sich für die Zukunft der kath. Kirche Biel und Umgebung?

Zentral ist für mich, dass alle vier Sprachgemeinschaften, mit ihren eigenen Mentalitäten, in ihren Bereichen und dem Blick auf die „Reich Gottes Vision“ weitergestalten können!  Denn so bilden wir eine grosse, bereichernde Glaubensgemeinschaft, die auch für zukünftige Generationen wertvoll ist! Eine verantwortungsvolle Mitarbeit der Bistumsleitung ist dabei fundamental.

Herzlich danke ich allen mit Teamgeist, Offenheit und Freude beim (Weiter-) bauen an der Kirche Biel und Umgebung!

Interview: Niklaus Baschung

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