Nationalratspräsidentin Maja Riniker und Bundesrat Beat Jahn singen gemeinsam mit den Sternsingern.
Fotos: Niklaus Baschung

Sternsinger im Bundeshaus

Die Sternsinger aus Biel singen im Bundeshaus und machen auf die Kinderrechte aufmerksam, die vielerorts gestärkt und verteidigt werden müssen.

STERNSINGER AUS BIEL SINGEN IM BUNDESHAUS UND MACHEN AUF DIE KINDERRECHTE AUFMERSAM, DIE VIELERORTS GESTÄRKT UND VERTEIDIGT WERDEN MÜSSEN.

Der Höhepunkt zuerst: Als die vor kurzem zur Nationalratspräsidentin gewählte Maja Riniker die farbig gekleideten Sternsinger durchs Bundeshaus führt, trifft die Gruppe in den Wandelhallen unversehens auf Bundesrat Beat Jahn, Vorsteher des Justiz- und Polizeidepartements. Und dieser stimmt spontan zusammen mit der Nationalratspräsidentin ins Lied «Les anges dans nos campagnes» ein mit dem Refrain: »Gloria in Excelsis Deo.» Eine liebeswürdige Form der Wertschätzung.

Diese haben sich die Könige und Königinnen der drei Sternsingergruppen aus Biel, Boudry und aus Origilo/Ponte Capriasca im Tessin allerdings verdient.

Hinter ihnen stand ein langer, anstrengender Tag in Bern, mit: Vorbereitungen im Pfarreizentrum der Dreifaltigkeitskirche; dem Gang zum Bundeshaus bereits beim Eindunkeln; langes Anstehen draussen in der Kälte bei der Sicherheitskontrolle; ausdauerndes Warten in einem verrauchten Bundeshauszimmer; geduldiges Zuhören von Reden; und dann die offiziellen Auftritte vor dem geschmückten Weihnachtsbaum und in der Galerie des Alpes während des Apéros des Hauseigentümerverbandes.

Für Mila, Elin, Shirin und Janneka aus Biel ist der Besuch im Bundeshaus ein besonderes Erlebnis. Die neunjährige Mila erklärt: «Ich möchte für Kinder singen und ihnen mit diesem Einsatz helfen, dass sie Rechte haben und diese auch respektiert werden. Ausserdem hoffe ich, dass sie in die Schule gehen können und genug zu essen haben.». Aufgemuntert werden sie durch Pfarrer Raymond Sobakin von der Dreifaltigkeitskirche, welcher erklärt: » Der Herr ist so glücklich, dass ihr das Leben mit ihm verbindet.»

Begleitet nach Bern werden die Kinder von Eltern, Claudia Christen vom Pastoralteam und Anna Sofia Hostettler, die mit ihrer kleinen, mit einem Verstärker verbundenen, Harfe, die Kinder beim Singen begleitet. Sie begegnen im Bundeshaus einer Nationalratspräsidentin, die sich

gerührt und beeindruckt zeigte über den Gesang der Kinder, die jeweils ein Lied in ihrer Landesprache und ein gemeinsames Lied vortragen. «Ihr erinnert uns daran, dass wir in der Schweiz Kinderrechte haben, dies aber nicht überall selbstverständlich ist.» Die Botschaft der Solidarität von Kindern in der Schweiz mit Kindern in anderen Teilen der Welt sei sehr wichtig.

Als Vertreterin der Stiftung Missio Schweiz erinnerte Kathrin Kaufmann-Lang in ihrer Ansprache daran, dass die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen seit 1989 grundlegende Rechte wie Schutz, Förderung und Beteiligung von Kindern garantiere. Trotz dieser Fortschritte würden aktuelle Zahlen aber zeigen, dass Kinderrechte nach wie vor international gestärkt und verteidigt werden müssen.

Mit Projekten in Kenia und Kolumbien werden mit der Aktion Sternsingen 2025 Kinderrechte konkret gefördert. In der Turkana, einer von extremem Klima geprägten Region in Kenia, unterstützt die Gemeinschaft Sankt Paul der Apostel den Ausbau der Gesundheitsversorgung, die Sicherstellung von Ernährung und den Zugang zu Bildung. So erhalten Kinder vor Ort neue Perspektiven für ihre Zukunft.

Im Projekt «Benposta» in Kolumbien finden Kinder und Jugendliche, die Gewalt und Vernachlässigung erlebt haben, Schutz, Bildung und therapeutische Begleitung. Hier werden sie auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereitet und aktiv in die Gestaltung ihres Alltags eingebunden.

Ein langer Tag geht zu Ende. Elin, die achtjährige Schwester von Mila fühlte sich vor dem Auftritt im Bundeshaus noch «etwas nervös». Doch nun freut sie sich, dass sie mit ihrem Gesang andere Kinder unterstützen konnte.

Niklaus Baschung

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