Nationaler Flüchtlingstag- 21. /22. Juni 2025

Cercle de Silence und "Beim Namen nennen"

Cerce de Silence- 21. Juni 2025, 11:30 Uhr

Stell dir vor...

… Du bist gezwungen deine Heimat zu verlassen. Krieg, Krisen und Konflikte haben gemäss UNHCR im Jahr 2024 (Stand Oktober 2024) mehr als 122 Millionen Menschen vertrieben. Doch was, wenn das Land in das man flieht, keinen Schutz bietet, sondern man einen negativen Asylentscheid erhält und abgewiesen wird?
Anfangs März 2025 lebten im Kanton Bern gemäss Migrationsdienst 625 abgewiesene Asylsuchende in Nothilfe.

Wir, abgewiesene Asylsuchende und die Kirchen in Bern, wollen am 21. Juni 2025 um 11:30 Uhr am Bahnhofplatz Bern in einem Cercle de Silence 30 Minuten gemeinsam…

  • den auf der Flucht verstorbenen Menschen gedenken.
  • zeigen, dass besonders abgewiesene Asylsuchende und Sans-Papiers in der Schweiz in einer sehr schwierigen Situation leben.
  • ein Zeichen setzen und solidarisch sein.

In Nothilfe leben bedeutet:

  • Du hast 10.– CHF pro Tag für Ausgaben wie beispielsweise Essen, Kleidung und ÖV.
  • Du darfst nicht arbeiten, keine Ausbildung machen.
  • Du lebst oft sehr viele Jahre in einem Rückkehrzentrum. Das bedeutet viel Stress und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.

Wir wünschen uns:

  • Ein Leben in Würde.
  • Das Recht, eine Ausbildung zu machen und Lohnarbeit nachgehen zu dürfen.
  • In Unterkünften zu leben, in denen wir uns sicher fühlen, ein Minimum an Privatsphäre möglich ist und Kinder Platz zum Spielen haben.

Beim Namen nennen- 21. Juni 2025 ab 12:00 Uhr

24 Stunden Gedenkaktion, Mahnmal, Rahmenprogramm

Die Aktion «Beim Namen nennen – über 65'000 Opfer der Festung Europa» gedenkt seit 2019 den Menschen, die auf dem Weg nach Europa gestorben sind und protestiert gegen ihren Tod. Am Flüchtlingstag lesen wir ihre Namen und schreiben sie auf weisse Stoffstreifen, die wir an die Fassade der Heiliggeistkirche hängen.

Beim Namen nennen/ Cercle de Silence

Nationaler Flüchtlingstag 2024

Mit dem Cercle de Silence 2024 leistete die Katholischen Kirche Bern auch in diesem Jahr einen Beitrag zur Aktion beim Namen nennen. 30 Minuten lang wurde mit und in Solidarität für abgewiesene Asylsuchende 

  • den auf der Flucht verstorbenen Menschen gedacht und darauf hingewiesen, dass besonders in Nothilfe lebende abgewiesene Asylsuchende und Sans-Papiers in der Schweiz in einer sehr schwierigen Situation leben.

Eine Aktion von abgewiesenen Asylsuchenden und den Kirchen in Bern.

Im Anschluss wurden im Rahmen des Flüchtlingstags 2024  und der Aktion "Beim Namen nennen – über 60 000 Opfer der Festung Europas" die Namen der auf der Flucht nach Europa verstorbenen Menschen 24 Stunden lang vorgelesen. Als Abschluss fand am Sonntag ein Gottesdienst statt. 

Flüchtlingstag 2024

Flüchtlingstag 2023

Flüchtlingstag 2022

Beim Namen nennen:

Seit 1993 sind mehr als 48'000 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Die meisten sind im Mittelmeer ertrunken. Andere wurden an Grenzübergängen erschossen. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Babys. Für die meisten Flüchtlinge ist Europa eine Festung. An den europäischen Aussengrenzen leben aktuell hunderttausende Menschen in erbärmlichen Verhältnissen und Lagern.

Während 24 Stunden engagierten sich viele Menschen, um auf diese vielfältigen Schicksale aufmerksam zu machen. Die Namen der auf der Flucht verstorbenen wurden ab Samstag, 18.6.2022 während 24 Stunden vorgelesen. Den Anfang machte der Berner Stadtpräsident.

Auf dem Bahnhofplatz  wurde eine "Schärme-Brücke" (shelter bridge) gebaut, via der in die Heiligkeistkirche gegangen werden kann. Rund um die Kirche wurden die Zettel mit den Verstorbenen aufgehängt. Sie erinnern an die häufig namenlosen Menschen und setzen im betriebsamen Alltag ein sichtbares Zeichen. Viele Vorbeigehende blieben neugierig und betroffen stehen, nahmen sich Zeit, die Zettel zu lesen.

Cercle de Silence 2022

Im Rahmen der Aktionen von Beim Namen Nennen fand auch das Cercle de Silence statt: 

«Wenn ich es wäre...» – Diese Frage stellt sich auch die Sozialarbeiterin der Asylberatung vor jedem Gespräch. Diese Reflexion ermöglicht es ihr, den Ratsuchenden mit der nötigen Empathie und auf Augenhöhe zu begegnen. Mit der Beratung und Begleitung von abgewiesenen Asylsuchenden leistet die Katholische Kirche Region Bern einen bedeutenden Beitrag für Menschen am Rande der Gesellschaft. Angesichts des rauer werdenden sozialpolitischen Windes ist dieses diakonische Engagement wichtiger denn je.

Cercle de Silence: Samstag, 18.6.2022,  Bahnhofplatz Bern

Öffentlich schwiegen wir und setzten damit ein Zeichen gegen die Ausgrenzung und das Vergessen von geflüchteten Menschen in unserer Gesellschaft.

In diesem Cercle de Silence haben wir uns solidarisch in ihre Situation hineinversetzt.

«Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen» Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Beim Namen nennen / Cercle de Silence 2021

Flüchtlingstag 20212 – über 44 000 Opfer der Festung Europa

Seit 1993 sind mehr als 48000 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Die meisten sind im Mittelmeer ertrunken. Andere wurden an Grenzübergängen erschossen. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Babys. Für die meisten Flüchtlinge ist Europa eine Festung. An den europäischen Aussengrenzen leben aktuell hunderttausende Menschen in erbärmlichen Verhältnissen und Lagern.

Unter dem Motto "Und wenn ich es wäre..." fand im Juni 2021 ein Cercle de Silence statt. Schweigend setzten wir damit ein Zeichen gegen die Ausgrenzung und das Vergessen von geflüchteten Menschen in unserer Gesellschaft.

Lesen Sie auch den Beitrag auf kathbern.ch über das Engagement der Fachstelle Sozialarbeit im Bereich Migration und Asyl. 

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