Ruedi Heim erklärt das Projekt Überbrückungshilfe an der Medienkonferenz mit der Stadt Bern (Foto: Rechsteiner)

Ein Beitrag zur Linderung von Not

Soziales Engagement als Grundauftrag der Kirche - Pfarrer Ruedi Heim zur Überbrückungshilfe in der Stadt Bern

 

Das soziale Engagement ist ein Eckpfeiler der Kirche. Kein Wunder gehören Nothilfe und Sozialberatung in vielerlei Formen zu den wichtigsten Aufgaben auch der Katholischen Kirche Region Bern. Ruedi Heim als Leitender Priester des Pastoralraums Region Bern sprach an der Medienkonferenz zum Projekt Überbrückungshilfe im Auftrag der Stadt Bern.

Die Soziale Arbeit ist einer der drei Grundaufträge – neben der Verkündigung und dem Feiern von Gottesdiensten eines der Wesenselemente der Katholischen Kirche. Soziale Arbeit gehört zu unserem Kerngeschäft.

Die kirchliche Sozialarbeit erfolgt nicht parallel zu den staatlichen Hilfsstrukturen, sondern wird koordiniert, subsidiär und ergänzend zur Regelhilfe geleistet. Es ist unser Anspruch, einen für die Gesellschaft relevanten Beitrag zur Linderung von Not zu leisten. Ein Beispiel dafür sind die grossen finanziellen Hilfen von jeweils rund einer Million Franken in Bern während der Corona-Pandemie, in der Berufsintegration für junge Menschen sowie für die ukrainischen Flüchtlinge. Dies neben den über sieben Millionen Franken, welche die Katholische Kirche Region Bern bereits im ordentlichen Budget jährlich für soziale Aufgaben ausgibt.

Professionelles katholisches Netzwerk

Um diesem Anspruch, einen Beitrag zur Linderung von Not zu leisten, gerecht zu werden, bedarf es einer hohen Professionalität und Fachkompetenz. Dies wird bei der Katholischen Kirche Region Bern durch die Fachstelle Sozialarbeit und entsprechend ausgebildete Fachkräfte der Sozialen Arbeit in den Pfarreien in den Quartieren sichergestellt.

In den vergangenen Jahren haben wir grössere Investitionen im Bereich Informatik getätigt. Es wurden zwei Standard-Software-Lösungen für die Soziale Arbeit angeschafft – eine Fallführungs-Software und eine Softwarelösung zur Gesuchs-Bearbeitung. Auf diese Weise sind wir in der Lage, den Auftrag der Stadt Bern kompetent und fachgerecht umzusetzen. Und so entsprechen wir den in der Leistungsvereinbarung mit der Stadt definierten Voraussetzungen voll und ganz.

Die Umsetzung der Überbrückungshilfe gestaltet sich wie folgt:

  • Die Sozialarbeitenden können für die anspruchsberechtigten Klientinnen und Klienten über die webbasierte Gesuchs-Software Anträge einreichen. Diese werden von der Fachstelle Sozialarbeit geprüft und genehmigt bzw. abgelehnt.
  • Für Unterstützungsleistungen im Bereich Lebensmittel steht ein Kontingent an Lebensmittel-Gutscheinen zur Verfügung.
  • Die Hilfeleistungen erfolgen stets in einer Beratung, mit dem Ziel, Anschlusslösungen für die Klientinnen und Klienten zu entwickeln.

In einer ersten Phase werden die Sozialarbeitenden der Katholischen Kirche mit der Umsetzung der Überbrückungshilfe beginnen. In einer zweiten Phase (ab Mitte Februar 2023) werden Partnerinstitutionen hinzugenommen. Es sind dies die Beratungsstelle für Sans-Papiers, die Fachstelle Xenia (Fachinstitution für Sexarbeiterinnen) sowie Sozialarbeitende der Evangelisch-Reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern.

Infos auch in Tigrinya und Arabisch

Das Angebot der Überbrückungshilfe wird intensiv beworben, einerseits durch einen Flyer in einfach verständlicher Sprache. Dieser wird grossflächig über weitere Fachinstitutionen verteilt. Andererseits wurde für das Angebot eine Website erstellt – www.überbrücken.ch – auf der das Angebot in Deutsch und in sieben weiteren Sprachen beschrieben wird, zum Beispiel auch in der äthiopischen Sprache Tigriny oder in Arabisch.

So sind wir zuversichtlich, dass wir im Rahmen dieser Kooperation unseren Beitrag zur sozialen Teilhabe von Menschen in prekären Lebenslagen und zu einer sozial engagierten Stadt leisten können.

Pfarrer Ruedi Heim, Leitender Priester Pastoralraum Region Bern

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