Seit 30 Jahren herrscht Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo. Der Ausnahmezustand ist für viele Menschen zum Normalzustand geworden. Viele Kinder kennen ihre Heimat nur aus der Perspektive von Krieg, Terror und Gewalt. Angesichts der Dauer des Bürgerkriegs und vieler anderer Krisenherde vor der Haustür Europas drohen viele Konfliktherde in Regionen wie im Kongo in Vergessenheit zu geraten. Hier leisten die Salesianer Don Boscos seit 1988 eine nachhaltige Unterstützung, unter anderem mit finanziellen Mitteln aus der Nothilfe der Katholischen Kirche Region Bern.
Seit 30 Jahren herrscht im Ostkongo Bürgerkrieg. Über 120 Milizen kämpfen in dem zweitgrössten Staat Afrikas um die Kontrolle über natürliche Ressourcen. Tausende Menschen wurden in den letzten Jahren ermordet, vor allem Männer, da sie als potenzielle Kämpfer angesehen wurden. Frauen und Kinder werden systematisch vergewaltigt. Wegen der aktuellen Situation sind über sechs Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Das sind so viele wie in keinem anderen afrikanischen Land.
Vergewaltigungen und Cholera-Ansteckungen an der Tagesordnung
Ein Grossteil der sechs Millionen Binnenflüchtlinge lebt im Osten des Landes in der Provinz Nord-Kivu, vor allem in der Regionalhauptstadt Goma. In den rund 140 Vertriebenenlagern sind die humanitären Zustände katastrophal. Die Cholera ist ausgebrochen. Täglich werden Frauen und Mädchen vergewaltigt. Die humanitäre Lage in Goma hat sich Ende Januar 2025 dramatisch verschärft. Rebellen haben grosse Teile der Millionenstadt gewaltsam eingenommen, hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Ein Viertel der über 100 Millionen Kongolesinnen und Kongolesen ist von Hungersnot betroffen. 3,4 Millionen Kinder sind akut mangelernährt.
Don Boscos Zentrum in Goma
Das Don Bosco Zentrum Ngangi in Goma existiert seit 1988 und unterstützt benachteiligte Kinder. Seit Ende 2022 bietet es auch Schutz für vertriebene Familien. Aktuell leben dort 4’178 Haushalte mit etwa 26’550 Menschen. Die Salesianer Don Boscos versorgen die Menschen mit Lebensmitteln, bieten Bildung und betreiben eine kleine Krankenstation, die weit über ihre Kapazitäten hinaus arbeitet. Zusätzlich werden zwei weitere Flüchtlingslager unterstützt.
Don Boscos Nothilfeprogramm für kriegsvertriebene Kinder in Goma
1’500 Kinder unter 12 Jahren werden täglich mit Brei und Milch versorgt, um damit Hunger und Mangelernährung vorzubeugen. Spiel- Sport- und Musikaktivitäten fördern die körperliche und psychische Entwicklung der Kinder und vermitteln ein wenig Normalität trotz des Ausnahmezustands.
Mehr unter www.donbosco.ch