Not ereignet sich häufig dort, wo man nicht so genau hinschaut. Zwei dieser Projekte unterstützt nun die Katholische Kirche, das Interdisziplinäre Zentrum für Gewaltbetroffene am Inselspital und die Passantenhilfe.
Femizide sind ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft, die an vielen Orten immer noch stark patriarchal geprägt ist. Trotz des Aufweichens von Geschlechterrollen - vielleicht sogar als Folge davon - verstärken sich alte Rollenmuster und kippen ins Extreme. Gekränkter Narzissmus und der Verlust von Macht und Kontrolle münden in rohe Gewalt. Nach wie vor werden in erster Linie Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Jede zweite Woche stirbt eine Frau oder ein Mädchen an deren Folgen.
Niederschwellige Akutversorgung und forensische Dokumentation
Das Interdisziplinäre Zentrum für Gewaltbetroffene am Inselspital Bern (IZG) bietet eine niederschwellige Versorgung der Gewaltopfer in Ergänzung zur medizinischen Akutversorgung. Es erstellt eine gerichtsverwertbare forensische Dokumentation der Verletzungen und trägt damit zu einer umfassenden medizinischen Versorgung bei.
Ausbau von Sprechstunden für Betroffene
Da Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft kein Einzelzall ist, ist es dringend geboten, die Sprechstunden, die derzeit ehrenamtlich angeboten werden, deutlich auszubauen. Mit der Unterstützung des IZG möchte die Katholische Kirche Region Bern darüber hinaus eine stärkere Sensibilität für diese Problematik in unserer Gesellschaft wecken. Je mehr Ursachen und Folgen öffentlich diskutiert werden, je mehr wir als Gesellschaft hinschauen, desto mehr können wir häuslicher Gewalt vorbeugen.
Armut stirbt nicht aus
Auch Armut ist ein Thema, das trotz des Wohlstands vieler in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist. Im Zuge der Bewilligung der diakonischen und pastoralen Projekte hat der KKR auch Gelder für die Kirchliche Passantenhilfe gesprochen. Seit 1978 ist sie eine etablierte Anlauf- und Triagestelle für Menschen in schwierigen Lebens- und Notsituationen - im Besonderen für Menschen, für die niemand anders zuständig ist. Hilfesuchenden Menschen wird ohne Anmeldung geholfen. Im Gespräch mit ihnen wird nach Lösungen gesucht.
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