Der Gaskessel bereitet sein 50-jähriges Jubiläum vor.

Mitarbeitende im Austausch

Die Pastoralraumkonferenz Bern und Umgebung fand im Berner Gaskessel statt.

Die Pastoralraumkonferenzen dienen dem Austausch von Informationen unter den Mitarbeitenden. Am 18. November 2021 trafen sie sich für einmal nicht in einer Pfarrei, sondern im Berner Gaskessel. Das Jugend- und Kulturzentrums profitierte von der Corona-Million, welche die Katholische Kirche der Region Bern für diverse soziale Projekte gesprochen hatte. Gemeinsam mit anderen Institutionen stellte es sicher, dass Jugendliche auch während des Lockdowns nicht sozial isoliert wurden. An der Pastoralraumkonferenz gab der Teamleiter des Gaskessels Francisco Droguett Auskunft zu Geschichte, Gegenwart und Organisation der Institution (siehe auch Kurzinterview).

Palliative Care ist zentral

Mit dem zunehmenden Alter der Gesellschaft nimmt Palliative Care eine immer wichtigere Stellung ein. Über die körperliche, soziale und psychische Pflege hinaus erfüllt die Kirche eine wichtige Aufgabe im spirituellen Bereich, wie Barbara Petersen, Fachmitarbeiterin bei der Fachstelle Sozialarbeit, erklärt.

Dazu gehören nicht nur formelle und sakramentale Vorgänge wie die Krankensalbung, sondern auch die Förderung von „weichen“ Faktoren: der Einsatz von Freiwilligen, Bildungsanlässe für Angehörige, Beratung und Vernetzung mit anderen Organisationen. Schliesslich ist es der kirchlichen Palliative Care ein Anliegen, dass Themen wie Sterben und Tod wieder ihren Platz im Leben erhalten, etwa in der Katechese oder über Vorträge mit Bestattern oder Rundgängen über Friedhöfe.

Jubiläum Fachstelle Sozialarbeit

Die Fachstelle Sozialarbeit und die Fachstelle Kinder und Jugend feiern im kommenden Jahr ihr 20. Jubiläum. Aus diesem Anlass will sie in den Pfarreien mit einer Plakataktion auf ihre Angebote aufmerksam machen. Um auch Personengruppen in den Blick zu nehmen, die sich selten in Pfarreizentren bewegen, soll die Ausstellung an weiteren Orten gezeigt werden. Im Workshop von Andrea Meier trugen die Teilnehmenden eine beeindruckende Menge an möglichen Ausstellungsorten zusammen.

Schliesslich stellte die Präventionsbeauftragte des Bistums Basel, Christiane Weinand, die Massnahmen vor, mit welchen künftig sexuelle Übergriffe im Bistum verhindert werden sollen. Zentrales Element ist das Konzept Prävention und Intervention, welches im vergangenen Jahr in Kraft gesetzt wurde.


«Ein Ort, um andere kennenzulernen und Freundschaften zu schliessen»

Welche Bedeutung hat der Gaskessel für die Jugend von Bern?

Ena Dietrich*: Eine wichtige, denn unser Club steht Jugendlichen ab 16 offen. Das ist speziell, denn an anderen Orten haben sie meist erst ab 18 Zutritt. Andererseits haben wir immer wieder viele Neumitglieder, die mitarbeiten. Viele Jugendliche kennen nicht viel mehr als die Schule und das Elternhaus. Hier jedoch finden sie einen Ort, um andere kennenzulernen und Freundschaften zu schliessen. Gemeinsam stellen sie Projekte auf die Beine, das verbindet. Die Parties selber sind nur ein kleiner Teil des Ganzen.

Parties sind also eher der Anlass, herzukommen.

Genau, dank der Party kommen sie her und merken dann: Hier kann ich mich beteiligen und mich einbringen.

Den Gaskessel gibt es seit 50 Jahren. Wie gelingt es, dass sich eine Jugendgeneration nach der anderen hier zu Hause fühlt?

Wir sind immer im Wandel, abrupte Wechsel gibt es nicht. Ältere gehen, Jüngere kommen, aber es ist ein Fluss, kein Schnitt. So profitieren die Jungen von den etwas Älteren, gleichzeitig gibt es immer wieder neue Energie. Im Vorstand ist die Mehrzahl der Mitglieder unter 25 Jahren. Da gibt es keine «Urgesteine» und niemanden, der sagt: Das haben wir vor 20 Jahren schon versucht, das geht nicht.

Der Gaskessel hat von der Corona-Million profitiert, die die Römisch-katholische Kirche der Region Bern gesprochen hat. Was wurde damit finanziert?

Wir haben im Lockdown nach Möglichkeiten gesucht, wie wir für die Jugendlichen von Bern da sein können, auch ohne Parties und Vereinsleben. So waren während Monaten regelmässig Jugendarbeitende und Vorstandsmitglieder auf dem Vorplatz, wo man sich am Feuer wärmen und etwas knabbern konnte. Jugendliche konnten sich coronakonform treffen und kamen so mal von zu Hause oder der Schule weg.

Wie wichtig war dieses Angebot für die Jugendlichen?

Für jene Jugendlichen, die sonst wenig Bezug zum Gaskessel haben, kann ich es weniger beurteilen. Für jene 200 Leute, die im Verein engagiert sind, war es jedoch überaus wichtig, einen Treffpunkt zu haben. Vielen fehlte im Lockdown der Austausch untereinander und die Unabhängigkeit.

Ena Dietrich engagiert sich seit zwei Jahren im Gaskessel. Seit diesem Jahr arbeitet sie im Vorstand mit.

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