Darstellung des Herrn - Joseph Kuchen

Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm…
Er nahm das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Damals lebte auch eine Prophetin Hanna. Sie war schon hoch betagt. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 
In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

Lukas 2, 22, 25, 28, 30-32, 36, 38

 

Der Name des Festes „Darstellung des Herrn“ sagt uns wenig. Er geht auf das jüdische Gesetz zurück. Dort galt die Frau  40 Tage nach der Geburt eines Knaben als unrein und wurde schliesslich nach Ablauf dieser Frist durch die Darbringung eines Tieropfers (hier 2 Tauben)  vom Priester für rein erklärt. Alle männlichen Erstgeborenen mussten dem Herrn „dargestellt“ (geweiht) werden, in Erinnerung an die Pessach-Nacht vor dem Auszug aus Ägypten. 

Der andere Name des Festes, nämlich „Mariä Lichtmess“, geht auf den Lobgesang des Simeon zurück, der das Kind, das von seinen Eltern in den Tempel gebracht wird, auf seine Arme nimmt und als „Licht, das die Heiden erleuchtet“ besingt. Schon früh wurde in Jerusalem. dieses Fest mit einer feierlichen Lichterprozession begangen 

Neben Simeon war auch Hanna im Tempel, eine betagte Witwe, die sich, wie der Evangelist Lukas berichtet, ständig im Tempel aufhielt und in Jesus den Messias erkannte.

Auch heute gibt es sie, diese „Hannas“, ältere Frauen, die wie Hanna ständig in der Kirche sind. Hier verrichten sie vor und nach den Gottesdiensten still und unscheinbar viele kleine Dinge, ohne besonderen Auftrag. Sie finden kaum Anerkennung durch die anderen Gottesdienstbesucher. Ich begegne ihnen in meiner Ortspfarrei Wabern, aber auch wenn ich auswärts bin, in Grindelwald oder in kleineren Kirchen des Auslandes. Diese Frauen prägen das Erscheinungsbild der Kirche mit. Ihnen gebührt Anerkennung, Dank und Wertschätzung für ihr ständiges „in der Kirche sein“.

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