Merksätze für die „Sorgende Gemeinde Belp“ – Foto aus einem Workshop

Die "Sorgende Gemeinde Belp" wirkt

Die Pfarrei Heiliggeist hat die „Sorgende Gemeinde Belp“ mit initiiert – nun wirkt die Corona-Krise.

Hilfe finden – Hilfe bieten

Welche lokal verankerten und nachhaltigen Lösungen gibt es für die Betreuung von Menschen zu Hause? Die Pfarrei Heiliggeist hat die „Sorgende Gemeinde Belp“ mitinitiiert – mit der Corona-Krise beginnt sie schneller und breiter zu wirken als geplant.

Der gesellschaftliche Wandel überfordert manche Menschen und lässt sie vereinsamen. Deshalb haben in Belp die Sozialdienste der Kirchen, die Gemeinde, die Spitex und weitere örtliche Organisationen Anfang März ein Modellprojekt einer so genannten „Caring Community“ im Quartier Hohburg lanciert. Dies wird vom Nationalfonds als Forschungsprojekt gefördert und von der Hochschule Careum begleitet.

Das Projekt „CareComLabs“ begibt sich auf die Suche nach Eigenverantwortung und Solidarität. Diese „Labore“ entwickeln gemeinsam mit den Menschen vor Ort innovative Modelle von sorgenden Gemeinschaften. Sie verteilen die häusliche Sorgearbeit auf mehrere Schultern, zum Beispiel durch nachbarschaftliche Netzwerke oder neue Unterstützungsangebote.

Doch statt nur in einem Quartier das Projekt modellhaft umzusetzen, gab das Coronavirus den Startschuss für die sofortige praktischen Umsetzung in der gesamten Gemeinde Belp. Plötzlich ging es um tatkräftige, unkomplizierte Hilfe vor Ort. Unter dem Begriff „Sorgende Gemeinde Belp“ wird die gemeinsame Verantwortung gestärkt und die Solidarität gelebt. In vielen Quartieren ist selbstorganisierte, informelle Nachbarschaftshilfe angelaufen. Beispielsweise sind ältere Personen, die sich bisher selbst versorgen konnten, nun auf Hilfe angewiesen, weil sie zuhause bleiben müssen.

Rasch, solidarisch und engagiert

Innerhalb von zehn Tagen konnte Elke Domig vom Pfarreiteam in Belp ein digitales über die ganze Gemeinde verteiltes Netzwerk mit bald 100 engagierten Teilnehmenden schaffen. So werden Menschen auch ohne technische Hilfsmittel erreicht. Die «Sorgende Gemeinde Belp» versandte einen Flyer an alle Haushalte, bot Hilfe an, die bei vier Kirchen und der Jugendfachstelle angefordert werden kann. So wurden rasch allerlei Bedürfnisse sichtbar: Zum Beispiel werden Gespräche über Telefonketten gefördert.

Nötig wurde auch eine berührungsfreie Verteilung von Lebensmitteln. Kurzerhand wurde ein Kühlschrank in den Notausgang der Kirche gestellt, denn dieser wird ohne Veranstaltungen nicht benötigt – er dient zusammen mit Tischen als neue Verteilstation. Erste Geld- und Sachspenden sind bereits eingegangen.

Das Coronavirus stellt die Gesellschaft vor neuen Herausforderungen. Mehr denn je ist es in der jetzigen Situation wichtig, christliche Nächstenliebe glaubhaft zu leben. Die „Sorgende Gemeinde Belp“ ist ein Beispiel dafür. Über „Belp Solidarity“ werden Hilfebringende an Hilfesuchende vermittelt. Interessierte Personen können sich gerne melden.

Kontakt:    www.hilf-jetzt.ch      elke.domig@kathbern.ch

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