Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
drängt die Welt nach innen;
ohne Not geht niemand aus;
alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund,
träumen Mensch und Erde.„Novembertag“ von Christian Morgenstern
Wenn man im Herbst, an glasklaren Tagen, auf die Höhen hinauffährt, so sieht es schön aus, das Nebelmeer mit seinen weissen und grauen Wattewellen.
Sitzt man mittendrin, auf dem "Meeresgrund", ist es feucht und beklemmend.
Gibt es den Himmel darüber überhaupt noch?
Wege und Strassen scheinen im Nichts zu verlaufen und erschweren die Orientierung.
Gehen wir im Kreis?
Manchmal ist der einzige Trost die Gewissheit, dass sich auch der zäheste und dickste Nebel irgendwann wieder lichten muss und uns den Blick auf den Horizont freigibt.