Einkaufen im Caritas-Markt hilft Menschen mit kleinem Einkommen weiter.

Hilfe hier und in der Welt

Kirchliche Unterstützungsgelder - von der Schweiz bis Brasilien oder Südafrika

Zum Engagement der Berner Kirche gehört die Unterstützung von sozialen Organisationen. Im Dezember 2020 bewilligte der Kleine Kirchenrat 19 Projekte der internationalen Zusammenarbeit von Brasilien bis Südafrika. Gleichzeitig sprach er Hilfsgelder für Sozialprojekte mit Bernbezug von Caritas, Drahtesel und Rotem Kreuz.

Kündigungen und Arbeitsplatzverlust, Lohnausfälle wegen Kurzarbeit, wegfallende Stundenlöhne und reduzierte Arbeit auf Abruf - Corona trifft in Bern wie überall viele Menschen hart. Auch Selbstständige erleiden drastische Umsatzeinbussen. Sie wissen nicht, wie sie Mieten oder offene Rechnungen bezahlen sollen. Auch auf der Gasse leiden Menschen in prekärer Lage. Die Katholische Kirche Region Bern hilft seit Ausbruch der Pandemie vielerorts, die Krisen zu entspannen. Zum Beispiel mit den vielfältigen Projekten des Corona-Hilfspakets im Umfang von einer Million Franken. Und jetzt mit 30'000 Franken für die aktuelle Arbeit der Caritas Bern. In deren Läden in Bern, Thun und Biel können Betroffene nicht nur günstig einkaufen, sondern suchen auch Hilfe und Beratung.

Umbruch bei Caritas Bern

Eine Hilfsorganisation wie Caritas ist immer Schwankungen ausgesetzt. Die Bedürfnisse ändern sich stetig, darauf muss reagiert werden. Doch das Jahr 2020 war für das Berner Hilfswerk besonders anspruchsvoll, geprägt von Umstrukturierung, Stellenabbau, Umzug, Neuausrichtung. Denn drei grosse Leistungsverträge mit dem Kanton Bern liefen letztes Jahr aus: der Vertrag der Fachstelle Wohnen ebenso wie Leistungsverträge des Flüchtlingsdienstes sowie der Arbeitsintegration im Flüchtlingsbereich. In der Folge mussten leider Arbeitsplätze von 115 Frauen und Männer abgebaut werden. Ab 2021 zählt Caritas Bern noch rund 30 Mitarbeitende.

Dessen ungeachtet bleibt Caritas Bern eine wichtige Stütze für Armutsbetroffene in der Corona-Krise. Rasche und unkomplizierte Hilfe wurde notwendiger denn je. Caritas Bern hat ihre Angebote den ungewohnten Bedingungen mit einer "Unterstützungsaktion Corona" angepasst und finanzielle Mittel aus dem Überbrückungsfonds sowie Einkaufsgutscheine für die Caritas-Märkte an über 800 Personen im Raum Bern geleistet. Der Bedarf nach Unterstützung und Beratung ist nach wie vor hoch. Gleichzeitig laufen wichtige Projekte wie der Dolmetschdienst "comprendi" wegen der Pandemie-Einschränkungen nur noch eingeschränkt - damit entfallen wichtige Einnahmequellen. "Wegen Corona können wir nur sehr vorsichtig planen", erklärt Silja Wenk, Vize-Geschäftsleiterin von Caritas-Bern: "Deshalb sind wir sehr froh um die kräftige Unterstützung der Berner Kirche!"

Support für Drahtesel

Von einer erneuten Unterstützung durch die katholische Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung kann die Stiftung Sinnovativ im Liebefeld profitieren, die einst im kirchlichen Umfeld des Offenen Hauses "La Prairie" entstanden ist. Nachdem ihre "Wege Weierbühl" via das Corona-Hilfspaket eine besondere Hilfe bekam, wird nun mit 18'000 Franken der Ausbau der Küche im "Dreigänger" finanziert. Die Kantine des Arbeitsintegrationsprogramms "Drahtesel" ist nicht nur Einsatzort für arbeitsmarktliche Massnahmen sondern Praktikums- und Ausbildungsplätze etwa im Gastrobereich an.

Auch das Rote Kreuz ist in der Corona-Nothilfe aktiv. Mit Soforthilfe wurden von April bis Dezember 2020 in der Schweiz 14'000 Personen mit total 11,5 Millionen Franken unterstützt. Die Gelder wurden am häufigsten zur Begleichung der Mietkosten eingesetzt oder für wie Krankenkassen-Prämien und Behandlungskosten. Auch Lebensmittel wurden mitfinanziert. Zusätzlich wurden Coop-Gutscheine im Wert von einer Million Schweizer Franken an Menschen in Not vergeben. Dies war nur dank der Solidarität der Schweizer Bevölkerung möglich: Das Rote Kreuz setzte dafür Spenden ein, die es von Unternehmen und über die Glückskette erhielt. Die Katholische Kirche Region Bern unterstützt die Fortsetzung dieser Nothilfe mit 20'000 Franken.

Hilfe in Afrika und Lateinamerika

Der Kleine Kirchenrat beschloss im Dezember auch die Unterstützung von 19 Projekten der Entwicklung und Mission von insgesamt über 330'000 Franken. Sechs Anträge betreffen Lateinamerika: Etwa ein Quartier- und Kulturzentrum in der Amazonas-Stadt Manaus, ein Menschenrechtsprogramm in Kolumbien oder die Stärkung der Kirche für die Armen in Peru. Alle andern Projekte laufen Afrika und sind so vielfältig wie der ganze Kontinent. Eine besondere Initiative steht in Verbindung mit der Missione Cattolica in Bern: das Lawrence-Kinderhaus in Südafrika. Das Don-Bosco-Werk betreibt ein Schutzhaus für missbrauchte Mädchen in Sierra Leone. Die Berner Help-Somali-Organization initiiert lokale Wasser- und Hygieneaktivität in Somalia. Oder die ADES fördert den Bau und Vertrieb von Energiesparkochern in Madagaskar als Beitrag gegen Abholzung und Erosion. Eine Fachkommission prüft die eingereichten Projekte und kontrolliert auch deren Verlauf.

Karl Johannes Rechsteiner

www.kathbern.ch/global - www.kathbern.ch/corona-hilfspaket

www.caritas-bern.ch

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