Hoffnungs-Tankstelle der Generation Zukunft

Die Klimahalle21 hat jungen Menschen Hoffnung für die Zukunft gegeben.

Kein klar vorgezeichneter Weg, aber der feste Wille, gemeinsam das Klima zu schützen. Die "Klimahalle" in der grossen Halle der Berner Reitschule stand irgendwo zwischen Klimakonferenz, Vernetzungsanlass und Happening.

Das Klima schützen? Die Biodiversität retten? Oder doch eher für die Geschlechtergerechtigkeit kämpfen? Sich für gleiche Chance engagieren? Für viele junge Menschen geht es bei solchen Fragen nicht um ein Entweder - oder. Für sie hängen die drängenden Fragen unserer Zeit zusammen. Ohne Klimaschutz keine Biodiversität. Ohne sorgsamen Umgang mit der Umwelt keine Chancengleichheit.

In der <link http: www.klimahalle.ch _blank external link in new>Klimahalle21 diesen August kam alles zusammen. Über 1000 Gäste nahmen während der drei Tage teil, um sich Gedanken zu machen und sich auszutauschen darüber, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Mit der Klimahalle verändert sich zwar noch nichts, draussen in der Welt. "Aber es ist wichtig, dass es einen Kristallisationspunkt gibt, einen Ort, wo die zahlreichen jungen Menschen einander kennenlernen, wo sie sich vernetzen und Vertrauen zueinander aufbauen können", sagt Andrea Meier, Leiterin der Fachstelle Kinder & Jugend bei der Katholischen Kirche Region Bern und Projektleiterin der Klimahalle.

Zuversicht tanken

So trafen sich Künstler mit politisch Engagierten, Hippies mit Rappern, Diskussionsfreudige mit Tänzerinnen. Sie besprachen brennende Themen, liessen sich von Musik inspirieren, hatten Spass und schöpften Hoffnung. "Es gibt mir Zuversicht, wenn ich sehe, dass jede und jeder irgendwo an einem Rädchen dreht", sagte eine junge Frau.

Am Rädchen drehen. Der Rapper Z the Freshman tat es mit provozierenden und nachdenklichen Texten, Lisa mit eindringlichen Worten ihrer Lieder. Das Hiphopcenter tut es mit ihrem "Klimaalbum", das dieser Tage veröffentlicht wird. Tänzerinnen und Tänzer taten es mit Performances. Einige drehten am Rädchen, indem sie Kleider tauschten statt wegwarfen und neue kauften. Andere, indem sie in Workshops, beim Klimaquiz oder beim Bier an der Bar ihr Bewusstsein schärften.

Alle taten es, indem sie sich offen zeigten für andere, welche die Dinge anders sahen und von einer anderen Seite angingen. "Hier konnte sich die Kirche mit einer ihrer zentralen Kompetenzen einbringen", sagt Andrea Meier: "Zu zeigen, dass jeder und jede eingeladen ist. Unabhängig von der Herkunft und der Lebenseinstellung, ganz ohne Scheuklappen." In der Klimahalle hätten die jungen Menschen die Kirche und deren Engagement erlebt, manche vielleicht zum ersten Mal. "Das bringt vielleicht keine Kircheneintritte, aber es verändert das Bild, das die Jungen von der Kirche haben, in einem positiven Sinn."

Weg ist noch offen

Nach drei Tagen Klimahalle21 bleibt vieles offen. Die jungen Leute sind sich zwar einig, dass es eine Klimakrise gibt und dass Klimagerechtigkeit erreicht werden muss. Die "Sorge um das gemeinsame Haus", wie es Papst Franziskus ausdrückt, hat sie zusammengebracht. Es ist ihnen aber klar, dass der Weg zur gerechten, gesunden Welt nicht klar vorgezeichnet ist, dass es keine einfachen Lösungen und keine Patentrezepte gibt.

Ausgangspunkt der dreitägigen Klimahalle, die bereits zum zweiten Mal stattfand, war ein Manifest. Dieses hatte die Organisationsgruppe, bestehend aus rund 15 jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren, gemeinsam erarbeitet. Ohne klimapolitische Forderungen, aber mit dem Willen, gemeinsam vorwärts zu gehen und auch sich selber zu hinterfragen. Solidarisch, frei von Diskriminierung, frei von Ideologien und Parteipolitik.

Thomas Uhland

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