Jacqueline Hänseler, Praktikantin bei der Fachstelle Jugend.
Foto: Niklaus Baschung

„Ich schätze es, mit anderen Jugendlichen zu arbeiten“

Seit anfangs September ist Jacqueline Hänseler Praktikantin bei der Fachstelle Jugend der katholischen Kirche Biel. Sie freut sich auf die neuen Erfahrungen und die Zusammenarbeit mit anderen Jugendlichen.

Was motiviert Sie, sich als Praktikantin in der kirchlichen Jugendarbeit zu engagieren?

Jacqueline Hänseler: Für den Abschluss einer Fachmatura Soziale Arbeit habe ich eine Praktikumsstelle gesucht. Da ich sehr gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeite und als Pfadileiterin einen guten Zugang zu dieser Altersgruppe habe, meldete ich mich bei der Fachstelle Jugend. Hier war ich im Nebenjob für den "Mädchentreff" bereits schon tätig und habe dabei einen Einblick gewinnen können.

Wie erlebten Sie bisher die Kirche bei ihren Bemühungen, Jugendliche anzusprechen? Wussten Sie zuvor, dass die katholische Kirche in Biel eine Fachstelle Jugend hat?

Früher habe ich mit der Kirche vor allem Gottesdienste und katechetischen Unterricht verbunden. Durch meine Mitarbeit lernte ich zahlreiche interessante Projekte im Jugendbereich kennen, die ich hier nicht vermutet hatte.

Finden Sie es wichtig, dass die Kirche bei der Jugend präsent ist?

Ja. So erhalten Jugendliche über diese Dienstleistungen und Angebote einen anderen Zugang zur Kirche. Als ich meinen Kollegen und Kolleginnen erzählt habe, dass ich mein Praktikum bei der kirchlichen Fachstelle Jugend absolviere, fanden sie dies jedenfalls sehr interessant. Auch dass Mitarbeiter der Fachstelle das Partyprojekt "Rednight District" begleiten, macht andere Jugendliche neugierig und wird als spannend empfunden, weil eine Party nicht unbedingt mir der Kirche verbunden wird.

Jugendliche sind abhängig von ihrem Umfeld, ihrer Kultur und individuellen Entwicklung unterschiedlich. Wo in diesen Jugendszenen sind Sie selber beheimatet?

Ich ordne mich selber nicht in bestimmte Szenen ein. In Nidau bin ich im Weidteile-Schulhaus in den Unterricht gegangen, wir waren dort wenige Schweizer Kinder unter mehrheitlich ausländischen Mitschülern mit anderer Religionszugehörigkeit. Der Umgang untereinander und die Atmosphäre im Unterricht war ganz anders als später in der Oberstufe, wo das Verhältnis von ausländischen und schweizerischen Schülern wieder umgekehrt gewesen ist. Ich habe mich der jeweiligen Situation angepasst. Aber ich finde mich nicht einer bestimmten Art von Jugendlichen zuhörig und will dies auch nicht sein.

Und welche Jugendliche möchten Sie mit Ihrer Arbeit hier im Praktikum ansprechen?

Ich werde in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Meine Haupttätigkeit wird die Betreuung des Mädchentreffs für Mädchen von der 5. bis zur 9. Klasse sein. Diese Aufgabe sagt mir auch sehr zu, weil ich da schon gute Erfahrungen machen konnte. Dann werde ich sicher beim Projekt "Rednight District" Partys mitorganisieren helfen.

Die meisten Projekte in der Jugendarbeit werden zusammen mit den Jugendlichen entwickelt. Freuen Sie sich auf diese Zusammenarbeit?

So habe ich das Jugendhaus auch selber kennengelernt, als ein Ort, wo ich mich selber einbringen kann. Das sagt mir zu und ich schätze es, in dieser Form mit Jugendlichen arbeiten zu können.

Haben Sie sich ein besonderes Ziel vorgenommen während Ihrer Tätigkeit für die Fachstelle Jugend?

Ein bestimmtes Ziel habe ich mir nicht vorgenommen. Aber für die Fachmatura müssen wir eine Fachmaturitätsarbeit schreiben, und diese werde ich wahrscheinlich mit einem Fallbeispiel im Bereich Jugendarbeit machen. Für mich persönlich ist vor allem wichtig, dass ich nach der dreijährigen Ausbildung an der Fachmittelschule Biel nun ein Jahr lang in der Praxis arbeiten kann.

Möchten Sie anschliessend an die Praktikumserfahrung eine Ausbildung in diesem Bereich beginnen?

Die Jugendarbeit gefällt mir, aber später möchte ich Kindergärtnerin werden. Diesen Entscheid habe ich gefällt, nachdem ich zuvor zwei Praktikas in einem Kindergarten absolvieren konnte. Vielleicht ändere ich nach diesem Jahr bei der Fachstelle Jugend für die spätere Zukunft noch meine Meinung. So dass ich mich doch noch an einerFachhochschule in kultureller Animation ausbilden lasse. Ich bin dafür offen.

Interview: Niklaus Baschung

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