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Innehalten (Nicole Arz)

Zur Fastenzeit

Bevor er nach Jerusalem ging, wo ihn unvorstellbares Martyrium erwartete, wanderte Jesus vierzig Tage lang durch die Wüste um zu fasten und zu beten. Sein Leben davor war alles andere als beschaulich und ruhig gewesen. In einer stets grossen Gruppe von Menschen war er im Land unterwegs, immer in Auseinandersetzung, in Gesprächen, in Konfrontation. Es gab für ihn wohl kaum ruhige Minuten. Ständig war er belagert von Menschen, die Fragen oder Anliegen hatten. Und er suchte sie ja auch, diese Begegnungen. Aber im Bewusstsein, dass Schlimmes auf ihn zu kommen würde, war es dann wohl trotzdem da,  dieses Bedürfnis, innezuhalten, alleine in unbewohntes Gebiet zu gehen, nur mit sich und dem eigenen Weg beschäftigt.

Ich glaube, auch wir sind immer wieder aufgerufen, diesem Beispiel zu folgen, obwohl unser Leben nicht mit dem von Jesus vergleichbar ist und wir - hoffentlich - auch keiner so fürchterlichen Zeit entgegen sehen. Aber auch wir sollten immer wieder versuchen, innezuhalten. Vielleicht nicht vierzig Tage in der Wüste, aber doch immer wieder in alltäglichen Nischen, in denen wir einmal ganz bewusst darüber nachdenken,  wohin wir eigentlich auf dem Weg sind, was uns leitet und motivert und was uns wirklich wichtig ist im Leben.

Das könnte ein Vorsatz sein für diese besondere Zeit!


Nicole Arz

 

 

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