Die Katholische Kirche Region Bern engagiert sich mit einem Hilfspaket für Armutsbetroffene und Menschen am Rand der Gesellschaft, auf die sich die Corona-Krise besonders heftig auswirkt. Sie setzt dafür ab sofort zusätzlich eine Million Franken ein.
Die Corona-Krise verschlechtert auf dramatische Weise die Lebensbedingungen vieler Menschen mit geringem Verdienst und ausserhalb der gesetzlichen Sozialhilfe. Viele Anlaufstellen, Hilfsangebote und Verpflegungsmöglichkeiten in der Region Bern sind wegen der Pandemie geschlossen – dazu gehören auch von der röm.-kath. Kirche mitgetragene Institutionen wie „Tischlein deck dich“ oder der Ökumenische Mittagstisch sowie das Offene Haus „La Prairie“ in der Dreifaltigkeitspfarrei bei der Kleinen Schanze.
„Wir sehen hinter den Zahlen und Statistiken die Menschen und ihre Schicksale, deshalb leisten wir sofortige Hilfe“, erklärt Karl-Martin Wyss, Präsident des Kleinen Kirchenrates, die Motivation für das solidarische Handeln der Kirche mit folgenden Zielen:
- Zugang zu Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen.
- Bestehende professionelle soziale Organisationen in der Krisenarbeit stärken.
- Unterstützende Infrastruktur für Wohnungs- und Obdachlose erschliessen.
- Unkomplizierte Hilfe zur Lösung akuter Probleme während der Corona-Krise.
Engagement gegen grosse Not
Das rasche Schnüren des Corona-Hilfspaketes sei kein Zufall, erläutert Alexander Stüssi, Leiter der Verwaltung der Gesamtkirchgemeinde: „Im Rahmen unserer Arbeit begleiten wir jeden Tag bedürftige Menschen am Rand der Gesellschaft. Auf diese Weise sind wir nahe am Geschehen und kennen die Bedürfnisse.“ In der gegenwärtigen ausserordentlichen Situation sei den bedürftigen Menschen die ohnehin schwache Struktur ihres Lebens weggebrochen. Die sofort anlaufenden Massnahmen umfassen sehr direkte Hilfe wie die Finanzierung von Gutscheinen und Sachhilfe und die Unterstützung von Nothilfe durch Partnerorganisationen.
Dienst am Menschen als kirchliches Anliegen
Das soziale Engagement wird im Christentum als Diakonie bezeichnet und gehört seit Beginn zur DNA der Kirche, betont Ruedi Heim, leitender Priester im Pastoralraum Region Bern: „Schon Jesus holte Kranke und Ausgestossene vom Rand in die Mitte.“ Ohne das soziale Engagement vieler Freiwilliger und Professioneller wäre die Welt um Vieles kälter und unmenschlicher. Die Kirche sei hier deshalb besonders aktiv.
So sind auch in Zeiten ohne Coronavirus die Sozialausgaben der Katholischen Kirche Region Bern der grösste Budgetposten – rund 7 Millionen Franken werden in der Gesamtkirchgemeinde jährlich im diakonischen Bereich eingesetzt. Dieses jetzt mit einer Million Franken verstärkte soziale Engagement ist für die Katholische Kirche Region Bern ein Herzensanliegen.
Hier die Berichterstattung des "Bund" vom 28.3.2020
Hier finden sie Folge-Texte zum Hilfspaket:
Die angelaufene Lebensmittelhilfe und der Mahlzeitendienst von Wohnenbern
Zur Unterstützung des Entlastungsdienstes und eine Übersicht der Partner
143 und 147 – direkter Draht zu täglichen Nöten, unterstützt von Katholisch-Bern