Zwischen vollen und leeren Kirchenbänken.

Mehr Kirchenaustritte in der Region Bern

2018 kam es zu 967 Austritten in der Katholischen Kirche Region Bern.

Die Diskussion über die Missbräuche in der katholischen Kirche hat Folgen für die Katholische Kirche Region Bern: In der römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung entschieden sich 2018 insgesamt 967 Personen für einen Austritt.

Die Kirchenaustritte 2018 übertrafen den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2010 mit 876 Austritten, als erstmals im grösseren Umfang Missbrauchsfälle in der Kirche bekannt geworden waren. Seither wurden jährlich gut 600 Austritte gezählt. Auch wenn wenige Austretende ihren Schritt begründen, besteht doch ein klarer Zusammenhang zur Missbrauchsdiskussion - die Austrittszahlen stiegen im Herbst 2018 stark an, als die Medien vermehrt über das Thema berichteten.

Rund 62'000 Mitglieder in der Region Bern

Damit sind im vergangenen Jahr 1,6 Prozent der Mitglieder der Katholischen Kirche Region Bern ausgetreten. Insgesamt ging die Zahl der Kirchenmitglieder weniger stark zurück (-599 Mitglieder, respektive -1 %), weil andere katholische Mitglieder nach Bern zogen. Zudem traten 28 Personen neu in die katholische Kirche ein, ein kleiner neuer Jahresrekord. Damit zählt die Gesamtkirch­gemeinde mit ihren 12 Kirchgemeinden in der Region Bern per Ende 2018 ein Total von 61'915 Mitgliedern. Neben der städtischen Dreifaltigkeits-Kirchgemeinde gehören die Kirchgemeinden Guthirt Ostermundigen (samt Ittigen, Bolligen und Stettlen) und St. Antonius Bümpliz mit jeweils weit über 7000 Mitgliedern zu den Grössten ihrer Art.

Ein Drittel der Mitglieder bilden 20'931 Ausländerinnen und Ausländer - mit 40'984 Personen sind zwei Drittel Schweizerinnen und Schweizer. Zur Katholischen Kirche Region Bern gehören neben der ebenfalls als Kirchgemeinde organisierten französischsprachigen Paroisse eine italienisch- und eine spanischsprachige Mission mit eigenen Pfarreizentren.

Prävention seit vielen Jahren

Die Katholische Kirche Region Bern setzt sich seit Jahrzehnten intensiv mit der Missbrauchs­thematik auseinander. Zur Präventionsarbeit gehören zum Beispiel kontinuierliche flächendeckende Kurse für sämtliche Mitarbeitende, unabhängige Ansprechpersonen oder ein Verhaltenskodex als integrierter Bestandteil jedes Arbeitsvertrags. So musste sich die Kirche der Region in den vergangenen Jahren glücklicherweise mit keinen Missbrauchsfällen beschäftigen. Doch als Teil der Weltkirche ist sie natürlich von der aktuellen Kritik nicht ausgenommen.

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