Sonntags-Allianz gegen erweiterte Ladenöffnungszeiten

Bernisch-kantonale Volksabstimmung 7. März

Leute aus Kirchen und Gewerkschaften sprachen sich am Freitag mit einer Aktion auf dem Bahnhofplatz für ein Nein zu weiteren Ladenöffnungszeiten in der kantonalen Volksabstimmung vom 7. März aus.

Mit der "Sonntagsallianz" haben sich kirchliche und gewerkschaftliche Kreise in den letzten Jahren erfolgreich gegen die Ausweitung der Sonntagsarbeit und entsprechende Ladenöffnungszeiten gewehrt. Im Herbst 2020 kam auch das Referendum gegen das revidierte Gesetz über den Handel und das Gewerbe zustande, das die Sonntagsarbeit im Kanton Bern ausweiten will. Trotz coronabedingten Erschwernissen haben Gewerkschaften und Parteien mit Unterstützung der Sonntagsallianz in nur drei Monaten 17'842 beglaubigte Unterschriften gesammelt, viel mehr als die nötigen 10'000 Unterschriften. Nun entscheiden die Stimmberechtigten über die künftigen Rahmenbedingungen für die Angestellten im Detailhandel.

Für die Kirchen sind die Sonn- und Feiertage ein hohes Gut. Sie sind Tage der Ruhe, der Gemeinschaft, der Freiheit und der Familie. Der wöchentliche Ruhetag ist ein Geschenk für die Menschen. Er schafft Raum für die Seele und das Miteinander. Davon lebt auch das Engagement vieler Menschen im kulturellen, religiösen, sportlichen, sozialen oder politischen Bereich. Freie Sonntage sind eine frühe soziale Errungenschaft und Teil unserer Kultur.

In Bern unterstützt auch die "Offene Kirche" die Aktion «Nein zu weiteren Ladenöffnungszeiten» ­­­– denn sie kritisiert die Auswüchse übermässigen Konsums jährlich im Rahmen des internationalen «Buy Nothing Days» jeweils im Advent. Zusammen mit Partnerorganisationen werden am «Chouf-nüt-Tag» Aktionen organisiert und damit ein Kontrapunkt zum «Black Friday» gesetzt. Sie unterstützet am Freitag die Aktion von Arbeiter*innen, Theolog*innen und Gewerkschafter*innen aus Bern, die sich gegen eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten stellen. Mit Liegestühlen und Sonnenschirm auf dem Bahnhofplatz Bern wird ein Zeichen gesetzt. Die Aktionsgruppe ist der Meinung, dass jede Gesellschaft kollektive Pausen benötigt und dass wir nicht mehr, sondern eher weniger kaufen sollten. Sie tritt ein für Entschleunigung und hält weitere Sonntagverkäufe für überflüssig, weil bereits jetzt alles Notwendige am Sonntag eingekauft werden kann.

Kirchlicher Standpunkt "Sonntag muss Sonntag bleiben" im Berner Pfarrblatt 

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