Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Zum Weihnachtsfest 2010 (Albrecht Mattner)

Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, Du mein Leben.

Ich komme, bring und schenke Dir, was Du mir hast gegeben.

Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut,

nimm alles hin und lass Dir’s wohl gefallen.

 

„Ich steh an Deiner Krippe hier“,  so beginnt ein Weihnachtslied von Paul Gerhardt, dem bekannten Liederdichter aus der Zeit des dreissigjährigen Krieges. Manchmal sind Lieder eine Möglichkeit für mich, mein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt.

Singen, gerade auch im Rahmen der Familie, gehörte früher viel selbstverständlicher zum Leben als heute – aber in der Weihnachtszeit ist es noch ein häufiger Brauch. Wenn wir unserem Gott singen, dann ehren wir ihn, dann drücken wir ihm dadurch unsere Liebe und Wertschätzung aus. Genau das wollte Paul Gerhardt tun und andere dazu auffordern: Gott seine Liebe und Wertschätzung ausdrücken.

Können auch wir mit Paul Gerhardt sagen, wie es in der dritten Zeile des Liedes heisst: „Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und lass Dir’s wohl gefallen.“? Oder gibt es in unserem  Leben vielleicht schwere Dinge, die uns daran hindern, uns voll und ganz hinzugeben und uns über die frohe Botschaft wirklich zu freuen?

Vielleicht ist es ja eine schwere Krankheit in der Familie, oder die Sorge um den Arbeitsplatz, eine zerbrochene Beziehung oder der Verlust eines geliebten Menschen.

Von den schweren Dingen hat es auch in Paul Gerhardts Leben genug gegeben bis zu dem Zeitpunkt, als er dieses Lied schrieb. Er hatte beide Eltern vor seinem 15. Geburtstag verloren und war mitten in den Wirren des dreissigjährigen Krieges aufgewachsen.

Von seiner Hingabe und Hoffnung in Bezug auf frohe Botschaft der Geburt Christi  können auch wir uns wieder neu anstecken und begeistern lassen, trotz aller widrigen Umstände.  Dass Ihnen dies in der nun vor uns liegenden Weihnachtszeit gelingt,  wünsche ich Ihnen allen von Herzen.

Albrecht Mattner  

 

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