Über Volksfrömmigkeit und Andersglauben

In der ersten Episode der diesjährigen Sommerserie berichtet der Bauernhausforscher Benno Furrer von Seelen- und Pestfenstern, von Schutz- und Abwehrsegen. In der zweiten Episode erzählt Blanca Burri vom mittelalterlichen Marienwallfahrtsort Oberbüren. Totgeborene Kinder wurden da für kurze Zeit wieder lebendig. Zuletzt nimmt uns Pier Hänni mit ins Berner Oberland. Er berichtet vom Heiligen Beatus und was die Menschen aus seiner Geschichte gemacht haben.

Es sind Erzählungen wie aus einer anderen Welt, Geschichten wie aus einer Fantasie. Das Seelenfenster öffnet der Seele den Weg in den Himmel, die Geschichten dahinter blicken tief in uns selbst hinein. Die Augen selbst sind im übertragenen Sinn die Fenster zur Seele. Nicht nur Kinder wollen unermüdlich wissen, warum etwas ist, wie es ist. Bleiben Antworten aus, sind wir wahlweise frustriert, ärgerlich, oder wir fürchten uns.
Diese Begrenztheit führte im Mittelalter zu ganz wunderlichen Verhaltensweisen. Heute sprechen wir von Volksfrömmigkeit oder abwertend von Aberglauben. Es ist in jedem Fall ein Andersglaube.Über Unerklärliches reden, sich etwas zusammenreimen, das kann die Angst nehmen. Die Fantasiewelten benennen, damit sie uns nicht in den Abgrund ziehen. Und machen wir uns nichts vor, wir haben heute ganz eigene, wunderliche Verhaltensweisen...

Andreas Krummenacher


Abschluss der Sommerserie mit «Mythen, Riten und das Wirken Gottes»

Kurt Lussi, ehemaliger Kurator für Volkskunde am Historischen Museum Luzern, hat sich lange mit Mythen, Riten und dem Wirken Gottes befasst. Der Experte blickt auf unsere Sommerserie zum Thema Volks-, Aber- und Andersglauben zurück.

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