Anne-Marie Schütz und Brigitte von Arx haben das Don-Bocso-Motto verinnerlicht: «Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.» Foto: Andreas Krummenacher

200 Jahre Don Bosco- Das Versprechen

Am Samstag, 17. Januar, werden Brigitte von Arx und Anne-Marie Schütz in der Pfarrkirche St. Peter und Paul Utzenstorf mit ihrem Versprechen der «Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Don Boscos» (SMDB) beitreten. Gleichzeitig feiert man in Utzenstorf den 200. Geburtstag des Ordensgründers Don Giovanni Bosco.

Schon Mitte des vorletzten Jahrhunderts erkannte Don Bosco die Bedeutung der «Laien». Er berief zahlreiche Frauen und Männer als Lehrerinnen, Ausbilder und Erzieher in sein Jugendwerk in Turin. Dort kümmerten sie sich um Kinder und Jugendliche, die gestrandet waren, heimatlos und ausgebeutet. Sie gaben ihnen zu essen, Obdach, Ausbildung und religiöse Erziehung. Auch die Vereinigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde schon von Don Bosco selber gegründet.

Die Aufnahmekandidatinnen
Brigitte von Arx ist Sakristanin in der Pfarrei Utzenstorf. Sie macht neu Heimgruppenunterricht mit den ganz Kleinen und betreut auch die Ministrantinnen und Ministranten. Sie stammt ursprünglich aus dem Rheinland. Aufgewachsen ist sie in Hessen. Die Liebe führte sie in die Schweiz, vor über 30 Jahren. Brigitte von Arx ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Der Glaube gibt ihr Kraft. Als ihr Mann schwer verunglückte, fand sie oft Trost im Gebet. Anne-Marie Schütz stammt aus Pruntrut. Sie hatte eine sehr schwere Kindheit, Tod und Krankheit lernte sie schon früh kennen, zu früh. Als sie vier Jahre alt war, starb ihre Mutter. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Man kann sich heute kaum vorstellen, was das Mitte der 1940er Jahre bedeutet hat. Schon als junge Frau musste sie Geld verdienen. Arbeit fand sie in der damaligen Papierfabrik Biberist. Anne- Marie Schütz war verheiratet, ihr Mann ist vor Kurzem gestorben.

Don Bosco Gebetskreis
Immer am letzten Dienstag im Monat findet in Utzenstorf der Don-Bosco-Gebetskreis statt. Darüber haben sich die beiden Frauen kennengelernt, darüber kam die Begeisterung für den Heiligen aus Norditalien. Für Anne-Marie Schütz bedeutet der Gebetskreis Geborgenheit. «Die Menschen sind mir gegenüber freundlich. Ich gehöre dazu. Es geht um Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit», erklärt sie. Brigitte von Arx geht noch weiter, man sei eins, sagt sie. Sie erlebe die Feiern im Rahmen des Gebetskreises als sehr bereichernd und unterstützend. Don Bosco habe keinen Unterschied zwischen reich und arm gemacht. Er habe die Kinder ermutigt, er habe sich unterschiedslos um sie gekümmert. Anne-Marie Schütz ergänzt bewegt: «Für mich ist es auch eine Rückkehr in meine Kindheit. Es wäre so schön gewesen, hätte es damals eine Don- Bosco-Einrichtung im Jura gegeben und ich hätte da hingehen können. Aber das gab es nicht.»
Die Pädagogik Don Boscos ist für Brigitte von Arx im Alltag wichtig: «Einander helfen, miteinander etwas entwickeln, alle können etwas, niemand wird gemobbt, wir teilen, stets gewaltlos, überzeugen statt befehlen, präventiv handeln statt strafen, das Gute fördern und erziehen zur Liebe zum Leben, zur Verantwortung und zur Solidarität, jede Person hat einen inneren Reichtum. » Das alles sei Don Bosco, betont sie.

Aufnahmefeier
Für die Mitgliedschaft in der «Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Don Boscos» wurden die beiden Frauen vom zuständigen Koordinator für die Schweiz, Heinrich Kemmler (siehe Kasten), angefragt. Die Frauen haben sich intensiv auf den 17. Januar vorbereitet, inklusive Exerzitien. Die Feier sei eigentlich ein normaler Gottesdienst, eingebettet in das Don-Bosco-Fest. Entscheidend sei, dass sie vor der Gemeinde ein Versprechen ablegen müssten, sagt Brigitte von Arx. Man verspreche unter anderem «sich im Alltag für die christlichen Werte zu engagieren, zur Förderung der Jugend beizutragen und wie Don Bosco für die Kinder und die Menschen da zu sein.» Es gehe auch um das persönliche Verhalten, ergänzt Anne- Marie Schütz: «Nicht urteilen und jeden Menschen so nehmen, wie er ist.» Das alles sei nicht immer einfach, sagt sie, aber man müsse das immer wieder versuchen. Beide Frauen freuen sich auf diese spezielle Feier. Anne-Marie Schütz geht gar so weit, dass diese Feier für sie eine Heimkehr bedeute und mit Don Bosco erhalte sie endlich einen Vater.

Andreas Krummenacher

Don-Bosco-Fest in der kath. Kirche Utzenstorf
Samstag, 17. Januar, 17.30: Festgottesdienst mit P. Reinhard Gesing SDB, Benediktbeuren. Radio Maria überträgt den Gottesdienst (DAB plus Radio oder www.radiomaria.ch).

Salesianische Mitarbeiter Don Bosco (SMDB)
Die SMDB verwirklichen ihr Apostolat in erster Linie bei der Verrichtung ihrer täglichen Aufgaben, im «Salesianischen Geist», durch vorbehaltlose Liebe zum Nächsten. Die SMDB treffen sich regelmässig zu Erfahrungsaustausch, gemeinsamen Projekten und Gebet. Beromünster ist das einzige SMDB-Ortszentrum in der Schweiz und gehört zur Deutschen Provinz, www.smdb.donbosco.de. Über das Ortszentrum hinaus sind die SMDB auch auf Provinz- und Weltebene verbunden. Leitung hat der Generalobere der Salesianer.

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