Grafik: Bundesamt für Energie BFE

Abstimmung Energiestrategie 2050, 21. Mai 2017

Einschätzungen und Empfehlungen von kirchlicher Seite

Energiestrategie hat kirchlichen Rückenwind

Eine breite kirchliche Koalition unterstützt die Energiestrategie 2050, über die am 21. Mai abgestimmt wird. Die Nationalkommission Justitia et Pax der Schweizer Bischofskonferenz, der Schweizerische Katholische Frauenbund, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, der Ausschuss für Kirche und Gesellschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche, der Synodalrat der Evang.-ref. Kirche des Kantons Waadt oder der kirchliche Verein «oeku Kirche und Umwelt» haben Ihre Unterstützung für die Energiestrategie 2050 öffentlich gemacht. Bischof Felix Gmür sich hat an Ostern ebenfalls persönlich positiv zur Energiestrategie geäussert.

Für die Kirchen geht es bei der Abstimmung um zentrale Werte wie Gerechtigkeit, Frieden, Nachhaltigkeit, Freiheit und Sicherheit.
Energie sparen und erneuerbare Energien fördern, kombiniert mit dem Atomausstieg sei ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Der SEK beispielsweise schreibt: «Mit dem revidierten Energiegesetz werden gute Voraussetzungen für einen massvollen und verantwortlichen Umgang mit Energie geschaffen. Dafür setzt sich der Kirchenbund seit 40 Jahren mit theologischen und ethischen Argumenten ein.»
Andreas Krummenacher

Hinweis:
Bischof Felix Gmür äussert sich im Sonntagsblick vom 16. April 2017 zur Energiestrategie



Bischöfliche Kommission empfiehlt ein Ja zur Energievorlage

Die Kommission, welche die Schweizer Bischöfe in sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Fragen berät, empfiehlt ein Ja zur Energiestrategie des Bundes. Damit könnte ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels geleistet werden.

«Verantwortung übernehmen und Zukunft gestalten», so titelt die bischöfliche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) in der von der Schweizer Bischofskonferenz versandten Mitteilung zur Abstimmung über die Energiestrategie 2015. Und zum Inhalt der Abstimmung vom 21. Mai wird gleich auch auf eine Stelle aus dem Schreiben «Laudato si» von Papst Franziskus zu Fragen des Umweltschutzes hingewiesen: «Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten», heisst es darin.

Schritt in die richtige Richtung
Für die Kommission und damit für die Bischöfe ist somit klar: «Das vorgeschlagene Massnahmenpaket geht in die richtige Richtung», heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Medienmitteilung. Der von Menschen gemachte Klimawandel habe Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und betreffe insbesondere ärmere Länder, «die dazu am wenigsten beigetragen haben». Zudem dürfe einer solchen globalen Herausforderung "nicht mit einer Strategie der Schadensbegrenzung im eigenen Land" entgegengetreten werden.

Darum geht für die Kommission das mit der Energiestrategie des Bundes vorgeschlagene Massnahmenpaket in die richtige Richtung: Ausstieg aus der Atomenergie, Förderung erneuerbarer Energien und Massnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs. Diese Vorschläge des Bundes stellten «einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewahrung der Schöpfung» dar. Entsprechend empfiehlt die Kommission ein Ja zur Abstimmung über die Energiestrategie.
Kath.ch

Die Einschätzung der bischöflichen Kommission Justitia et Pax im Wortlaut:

Verantwortung übernehmen und Zukunft gestalten – Justitia et Pax plädiert für ein Ja zur Energiestrategie 2050.

«Bundesrat und eidgenössische Räte haben, herausgefordert durch den Klimawandel, die ‹Energiestrategie 2050› entwickelt. Mit dieser Strategie beabsichtigen sie, die Schweizer Energielandschaft nachhaltig und zukunftsweisend umzubauen. Ziel ist es, den Energieverbrauch zu senken, die Effizienz zu erhöhen und die erneuerbaren Energien zu fördern. Zu der entsprechenden Änderung des Energiegesetzes ist die Schweizer Bevölkerung am 21. Mai 2017 an die Urne gerufen.

Die Wissenschaften sind sich einig: Der von Menschen gemachte Klimawandel hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und betrifft die ärmeren Länder, die am wenigsten dazu beigetragen haben, am schwersten. Grundlegende Werte wie Frieden, Gerechtigkeit, Lebensschutz und Bewahrung der Schöpfung sind somit gefährdet. Aus sozialethischer Perspektive darf sich eine Antwort auf diese globale Herausforderung nicht mit einer Strategie der Schadensbegrenzung im eigenen Land und einer Konzentration auf die Umwelt begnügen.
Vielmehr müssen die Menschen und Staaten, die vom Klimawandel besonders bedroht sind, besondere Beachtung erfahren. Eine am Gemeinwohl orientierte Energiestrategie muss die Lebensgrundlagen künftiger Generationen wie auch jener, die schon heute unter dem Regime der Energiewirtschaft und –mächte leiden, so gestalten, dass Belastungen wie Nutzen ausgeglichen verteilt sind.

Das vorgeschlagene Massnahmenpaket geht in die richtige Richtung: Der Ausstieg aus der Atomenergie reduziert das Gefahrenpotenzial; die Förderung erneuerbarer Energien ist ein wichtiger Schritt in eine umweltverträglichere Energieversorgung und die Senkung des Energiever¬brauchs durch Sparmassnahmen und effizientere Technologien ist Ausdruck der Sorge um die begrenzten Ressourcen dieser Erde. Ohne diese Massnahmen können weder die das Klima schädigenden Treibhausgase reduziert noch die Lebenschancen der Menschen in den Entwicklungsländern gestärkt werden.

Die Kommission Justitia et Pax ist der Überzeugung, dass der vorgeschlagene Umbau unserer Energielandschaft einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewahrung der Schöpfung darstellt. Sie empfiehlt deshalb ein klares JA zur Energiestrategie 2050.»

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