Erwin Koller an der Kundgebung in St. Gallen 2014. Foto: Jürg Meienberg

Allianz «Es reicht!» will Neuanfang im Bistum Chur

Apostolischer Administrator statt Bischof

Bischof Huonder muss nächstes Jahr seinen Rücktritt anbieten. Einen neuen Bischof einzusetzen, findet der Theologe Erwin Koller keine gute Idee. Vorher müsse wieder Frieden einkehren.

Das findet auch die Allianz «Es reicht!», die ab heute die Petition startet «Gemeinsam für einen Neuanfang im Bistum Chur». «Nach leidvollen Jahren mit den Bischöfen Wolfgang Haas und Vitus Huonder» dürfe der katholischen Kirche «kein weiteres Mal ein Bischof aufgezwungen und zugemutet werden, der für eine überholte Kirche steht», heisst es in der Petition. Deshalb schlägt die Allianz vor, vorerst keinen neuen Bischof einzusetzen, sondern einen apostolischen Administrator. Dieser müsste «die Situation im gespaltenen Bistum beruhigen, Brücken bauen, Gräben zuschütten, Vertrauen schaffen», heisst es im Vorstoss weiter.

Die Petition ist breit abgestützt durch 50 prominente Persönlichkeiten aus Politik und Kirche sowie durch die wichtigsten kirchli chen Reformgruppen, die sich in der Allianz «Es reicht» zusammengeschlossen haben. Diese «leidvollen Jahre» hätten nicht nur die Schweizer Katholiken mit «Lähmung, Bitterkeit und Frustration» geprägt, sondern auch die Reformierten, sagte Allianz-Mitglied Erwin Koller: «Ich habe von reformierten Kollegen immer wieder mitbekommen, dass nach einem katholischen ‹Knatsch›, der es in die Medien schaffte, Reformierte aus der Kirche ausgetreten seien.»

Die «Besetzung des Churer Bischofsstuhls hat direkte Auswirkungen auf die ganze Kirche Schweiz», so die Petition. Die ehemalige Tagsatzungspräsidentin Brigitte Durrer (siehe Serienbeitrag) ruft zur Unterstützung der Petition auf: «Sie kann von allen unterschrieben werden»: HIER

Auch der Generalvikar des Bistums Chur für die Urschweiz, Martin Kopp, fordert einen Administrator. Der Generalvikar für Zürich, Josef Annen, erachtet diese Idee als «überlegenswert». Der Churer Priesterkreis hingegen sieht mit Einsetzung eines Administrators keine Garantie für eine Beruhigung im Bistum.

kath.ch/com/jm

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.