Kirk Douglas (9.12.1916 – 5.2.2020). Foto: wikimedia

Auf Sinnsuche

Die Religiosität des verstorbenen Schauspielers Kirk Douglas

Der US-amerikanische Schauspieler Kirk Douglas ist am 5. Februar im Alter von 103 Jahren gestorben. Er drehte über 80 Filme, seine berühmteste Darbietung war jene des «Spartacus» im gleichnamigen Historienfilm.

Geboren wurde er als Issur Danielowitsch Demsky in Amsterdam, New York, als Sohn jüdischer Eltern, die aus Weissrussland in die USA eingewandert waren.

Kirk Douglas wuchs in ärmlichsten Verhältnissen zusammen mit sechs Schwestern auf. Der Vater war «Lumpensammler». Douglas war ein guter Ringer und konnte später mittels eines Sportstipendiums studieren.

Seine jüdische Herkunft versuchte er zeitlebens abzustreifen, früh ändert er seinen Namen. In seiner Autobiographie, «The Ragman's Son», erinnerte er sich, dass sich «das Judentum und ich uns vor langer Zeit getrennt haben», er habe gar «vor Jahren versucht zu vergessen, dass ich Jude bin.»

Man hatte offenbar in seiner Umgebung religiös Druck auf ihn ausgeübt, Rabbi zu werden. Dem allem und der ärmlichen Herkunft wollte er nach eigenem Bekunden entfliehen.

Später hatte er bei einer Kollision eines Hubschraubers und eines Kleinflugzeuges ein Nahtoderlebnis. Douglas sass im Hubschrauber. Er begann, sich «mit dem auseinanderzusetzen, was es heisst, Jude zu sein». Diese spirituelle Sinnsuche fand 1999 im Alter von 83 Jahren einen vorläufigen Abschluss, als er eine zweite Bar-Mitzwa-Zeremonie feierte, das ist ansatzweise ein Pendant zur katholischen Firmung.

2004 dann, nach 50 gemeinsamen Ehejahren, erneuerte er mit seiner zweiten Frau Anne Buydens das Eheversprechen. Sie trat kurz davor zum Judentum über.

Andreas Krummenacher

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