Der «Umritt» ist im Luzernischen ein noch heute gerne gepflegter Brauch an Auffahrt. Die Pilger*innen gehen dabei zu Pferd oder zu Fuss die Pfarreigrenze ab, beten den Rosenkranz. Vorab reitet die hohe Geistlichkeit mit dem Allerheiligsten in der Monstranz. Es geht um Bannung, Wetter- und Flursegen. Innerhalb des gegangenen Weges, des «Friedkreises», sind Krieg und Fehde verboten. Ein eindrückliches Schauspiel gelebter Volksfrömmigkeit Foto: «Auffahrtsumritt» in Beromünster. Keystone/Urs Flueeler

Auffahrt – im 7. Himmel

Exakt 39 Tage nach dem Ostersonntag, also am 40. Tag nach Ostern, feiert die Christenheit Christi Himmelfahrt oder Auffahrt. Was ist darunter zu verstehen, verabschiedet sich Jesus nun endgültig?

Exakt 39 Tage nach dem Ostersonntag, also am 40. Tag nach Ostern, findet das Hochfest Christi Himmelfahrt oder Auffahrt statt. Was ist darunter zu verstehen, verabschiedet sich Jesus nun endgültig?

Jesus wurde von Gott an Ostern nach seinem Tod zu neuem Leben erweckt, anschliessend hat er noch 40 Tage mit seinen Jüngerinnen und Jüngern Zeit verbracht. So erzählen es verschiedene Bibeltexte. Christi Himmelfahrt erinnert nun daran, dass Jesus anschliessend in den Himmel aufgenommen wurde, zu «seinem Vater» zurückgekehrt ist.

Es sei nun irrig zu meinen, schreibt Peter Spichtig vom Liturgischen Institut, «Christus ziehe sich durch seine Himmelfahrt in den verdienten Ruhestand zurück.» Sein «Gang zum Vater» sei vielmehr ein Anfang.

Denn mit «Himmel», so lassen es uns die Theolog*innen wissen, ist nicht der sichtbare Himmel gemeint, auch nicht das Weltall oder der Ort, wo die Wolken sind. Himmel ist offenbar schlicht und einfach jener Ort, wo Gott ist. Peter Spichtig schreibt, dass durch die Himmelfahrt Jesu dieser gleichsam als Heilsfigur präsent werde, im Hier und Jetzt und überall. Der Himmel in uns.

Kirchenlehrer Augustinus schreibt es so: «Obwohl er dort ist, ist er bei uns, und obwohl wir noch hier sind, sind wir auch bei ihm. Das gilt bei ihm für seine Gottheit, seine Macht und seine Liebe. Wir vermögen es nicht wie er durch die Gottheit, aber wir vermögen es mit der Liebe, mit der Liebe zu ihm.»

Die Liebe als Sinnbild für den Himmel – spannend.

Andreas Krummenacher

Hinweise

Die ausführlichen Schilderungen zum Fest Christi Himmelfahrt von Peter Spichtig op 

Erklärung des Festes für Kinder. Gefunden bei unseren Kolleg*innen der katholischen Kirche Deutschlands

Hier finden Sie eine Radiopredigt (pdf) von Christian Ruthishauser, «Himmelfahrt: An der Grenze des Sagbaren», aus dem Jahr 2016

Hier finden Sie eine Radiopredigt (pdf) zum Thema von Thomas Markus Meier, «Unter freiem Himmel», aus dem Jahr 2012 

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.