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Betet für mich!

Bistumskolumne von Hansruedi Huber

Ich liebe die Jahreszeiten, ganz besonders den Herbst, der in prächtig erdwarmen Farben bald kühl und modrig daherkommt. Die Natur spiegelt Vergänglichkeit.

Weshalb gefällt mir das? Vielleicht, weil ich dem Geschehen aus vermeintlicher Ferne zuschauen kann. Aber was ist, wenn anstelle der Blätter im Wald auf einmal meine Haare ausfallen, die Haut matter und der Geist müde wird? Was ist, wenn ich mir eingestehen muss, dass ich, wie alles im Zeiträumlichen, der Verwesung geweiht bin? Ich also den Herbst nicht mehr «romantisieren» kann, weil mich der modrige Hauch erfasst hat?

Werde ich die Umkehr verwirklicht und den Kampf gegen meine Zweifel überwunden haben? Werde ich rechtzeitig Ballast abgeworfen haben und leicht genug sein für den Weg ins «verheissene Land», der ja im Hier und Jetzt beginnt? Oder werde ich mich an die irdischen Errungenschaften klammern wie eine Kröte am Ufer eines reissenden Baches?

Die Verlockung ist gross, nochmals mit allen Mitteln eine «Renaissance» zu erreichen und meine Vergänglichkeit zu leugnen, solange es geht. Ja, ich bin immer noch am Reden, anstelle wirklich etwas zu verändern. Man möge für mich beten. Danke.

Hansruedi Huber, Kommunikationsverantwortlicher des Bistums Basel

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