Wenn der Rucksack an der Kirchenbank steht, will der/die Pilger*in einen Segen. Foto: zVg

Der Rucksack vor der Kirchenbank

Pilgersegen aus St. Gallen

Die Gedanken sortieren, aus dem Alltag ausbrechen, ganz im Moment sein: Das Pilgern boomt. Coronabedingt gab es eine Zwangspause. Doch nun kommen wieder die Pilger. Wer in St. Gallen den Rucksack an der richtigen Stelle deponiert, erhält einen Pilgersegen.

Raphael Rauch/kath.ch

Pilger können neuerdings in der Kathedrale ihren Rucksack vor die erste Sitzbank legen. Warum?

Benjamin Ackermann*: So sieht der Pfarrer oder die Seelsorgerin direkt, dass hier ein Pilger oder eine Pilgerin sitzt. Dann nehmen sie sich die Zeit, um einen persönlichen Pilgersegen zu spenden.

Wie kamen Sie auf die Idee?

Ackermann: Josef Schönauer ist der Präsident des Pilgervereins St. Gallen und Betreiber von pilgern.ch. Er kam auf mich zu und erzählte von anderen Pilgerstädten mit einem solchen Pilgersegen. Die Pilgerpastoral ist Teil der Cityseelsorge und so war für mich klar, dass ich diesen Input gerne aufnehme und mit ihm und weiteren Partnern das Projekt angehe.

 

  

     Benjamin Ackermann passt den Segen den Pilger*innen an. Foto: Vera Rüttimann

Wie läuft der Segen ab?

Ackermann: Je nachdem, wer da ist (lacht). Ich gehe jeweils auf die Pilgerin oder den Pilger zu und frage, ob sie den Pilgersegen empfangen möchten. Wenn ja, dann erkundige ich mich, ob es ein spezifisches Anliegen oder Auslöser fürs Pilgern gibt – und passe das anschliessende Segensgebet entsprechend an.

Und wo segnen Sie die Pilger?

Ackermann: Ohne Corona würde das am Weihwasserbecken stattfinden. Dann würde ich nach dem Gebet mit dem Taufwasser das Kreuz auf die Stirn zeichnen als Segensgeste. Coronabedingt verzichten wir aufs Weihwasser und halten Abstand.

Wie erfahren die fremden Pilgerinnen und Pilger von der Möglichkeit?

Ackermann: In Zusammenarbeit mit dem Tourismusbüro haben wir alle Unterkünfte der Stadt mit Flyern beliefert. Josef Schönauer hat Kontakt aufgenommen zu den Pfarreien und Herbergen auf den Wegen hin nach St. Gallen und hat sie auf das neue Angebot hingewiesen.

Wird das Angebot angenommen?

Ackermann: Eine Auswertung steht erst am Ende der Pilgersaison an. Benjamin Ackermann (30) ist Cityseelsorger in St. Gallen. (kath.ch)

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