Bild: Die Antiphonen O sapientia, O Adonai und O radix Jesse im Antiphonale von Poissy (Blatt 30, 1335-1345). Quelle: wikimedia

Die goldenen Nächte

Wir befinden uns in «The Golden Nights of Advent». Das hat viel mit Staunen zu tun. Rätselhaft?

Die Abende und Nächte zwischen dem 17. und 23. Dezember heissen im englischen Sprachraum mitunter «the Golden Nights of Advent». Der Grund liegt im klösterlichen Stundengebet.

Die Abendgebete werden nämlich mit ganz besonderen Texten gefeiert, den sogenannten «O-Antiphonen». Sieben Kehrverse, die das Geheimnis der Weihnacht beschreiben, Christus anrufen und um sein Erscheinen in der Welt bitten.

Mit staunendem «O» wird der freudigen Erwartung Ausdruck verliehen. Es wird intensiv, gleichsam mit «Wow-Effekt», das Kommen Jesu gefeiert. Damit nicht genug. In der richtigen Reihenfolge gelesen, ergeben die Schlüsselwörter eine Antwort: ero cras - morgen bin ich da! Versuchen Sie es mit diesen Kehrversehen, es bleibt noch etwas Zeit bis Weihnachten:

Das sind die Anfänge der sieben O-Antiphone: O Weisheit... / O Adonai... / O Spross aus Isais Wurzel... /
O Schlüssel Davids... / O Morgenstern... / O König aller Völker... / O Immanuel...

Andreas Krummenacher

Für Fans, die mehr wissen wollen

Und in dieser YouTube-Playlist des liturgischen Instituts Fribourg kann man die O-Antiphonen anhören 

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