Im Christentum gehört eine Krippe zu Weihnachten. Foto: Jametlene Reskp, unsplash.com

Dieses Jahr anders

Eine Berner Weihnachtsgeschichte nach Lukas und Matthäus

Vor über 2000 Jahren wurde Jesus in einer anderen Gesellschaft und weit weg von hier geboren. Wir haben das klassische Krippenspiel frei nach der biblischen Weihnachtsgeschichte ins Heute übertragen. Zeitgenoss*innen aus dem Kanton Bern schlüpfen auf ihre Art in die bekannten Rollen und erzählen, wie Sie den Advent aktuell erleben und was ihnen Weihnachten bedeutet.

Redaktion: Anouk Hiedl
Fotos: Pia Neuenschwander

Eine Berner Weihnachtsgeschichte nach Lukas (2, 1-20) und Matthäus (2, 1-12, Bibel in gerechter Sprache)

Personen

Volkszähler: Alexander Ott, Co-Leiter Polizeiinspektorat, Vorsteher Fremdenpolizei der Stadt Bern
Maria: Kathrin Fahrni, im 9. Monat schwanger
Herberge: Daniel, Denise, Erhard, Gabi, Gisela, Michaela, Peter, Rolf, Rosmarie, Sandra, Silvia, Susanne und Ursula, Team der Notschlafstelle Thun
Herberge: Andrea Scherz, Owner und General Manager des Gstaad Palace Hotels
Hirte: Tim Engel, Berufsfeuerwehrmann, Biel-Bienne
Engel: Andreas Reize, Dirigent, Leiter der Singknaben der St. Ursenkathedrale Solothurn
Engel: Joseph Bisig, Leiter Kirchenmusik der katholischen Pfarreien in Thun
Hirtin: Sabine Müri, Busfahrerin Bernmobil
Hirtin: Isabelle Rickli, Pflegefachfrau und Berufsbildnerin, Spitex Oberaargau AG
Weise: Prof. Kathrin Altwegg, Astrophysikerin, Projektleiterin des Massenspektrometers Rosina und ehemalige Direktorin des Center for Space and Habitability der Universität Bern
Weiser: Dominique Jeannerat, Priester
Weiser: Prof. Thomas Stocker, Abteilungsleiter Klima- und Umweltphysik, Universität Bern


In jenen Tagen aber erliess Kaiser Augustus den Befehl, dass sich der ganze Weltkreis registrieren lassen sollte. Diese Eintragung war die erste und sie geschah, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Alle machten sich in ihre Heimatstadt auf, um sich eintragen zu lassen.

Alexander Ott, Volkszähler

Auch Josef ging aus Nazaret in Galiläa hinauf nach Betlehem in Judäa, in die Stadt Davids, weil er aus dem Haus und dem Geschlecht Davids war, um sich mit Maria, seiner Verlobten, eintragen zu lassen.

Notschlafstelle Thun, Herberge 1
Andrea Scherz, Gstaad Palace Hotel, Herberge 2

In jener Gegend gab es auch Hirten und Hirtinnen, die draussen lebten und über ihre Herde in der Nacht wachten.

Tim Engel, Feuerwehrmann

Da trat ein Engel der Lebendigen zu ihnen und der Feuerglanz der Lebendigen umhüllte sie. Sie aber fürchteten sich sehr. Der Engel sprach zu ihnen: «Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkünde euch grosse Freude, die das ganze Volk betreffen wird: Heute ist ein Retter für euch geboren worden, der Gesalbte der Lebendigen, hier in der Stadt Davids. Und dies sei das Erkennungszeichen für euch: Ihr werdet ein Neugeborenes finden, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe.»

Andreas Reize, Dirigent

Plötzlich erschien zusammen mit dem Engel eine grosse Schar des himmlischen Chores. Sie priesen Gott mit den Worten: «Glanz in den Höhen bei Gott! Und Friede auf der Erde bei den Menschen, an denen Gott Freude hat!»

Joseph Bisig, Musiker

Als die Engel in den Himmeln verschwunden waren, sagten die Hirten und Hirtinnen zueinander: «Kommt, gehen wir bis Betlehem und sehen uns an, was da geschehen ist und was die Lebendige uns hat wissen lassen.»

Sabine Müri, Busfahrerin

Sie eilten davon und fanden Maria und Josef und das Kleine, das in einer Futterkrippe lag. Und als sie es sahen, teilten sie alles mit, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich darüber, was die Hirten und Hirtinnen zu ihnen sagten.

Isabelle Rickli, Spitex

Maria aber bewahrte alle Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirtinnen und Hirten kehrten zurück, sie rühmten und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, genau wie es zu ihnen gesagt worden war.

Als Jesus in Betlehem in Judäa geboren war, in den Tagen des Königs Herodes, seht, da kamen königliche Magier aus dem Osten nach Jerusalem. Sie sagten: «Wo ist der neugeborene König des jüdischen Volkes? Wir haben seinen Stern im Osten aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.»

Prof. Kathrin Altwegg, Astrophysikerin

Als König Herodes davon hörte, erschrak er zutiefst – und ganz Jerusalem auch. Er berief eine Versammlung aller Hohenpriester und Toragelehrten aus dem Volk, um von ihnen zu erfahren, wo der Messias geboren werden sollte. Sie sagten ihm: «In Betlehem in Judäa. Denn so steht es beim Propheten: Und du, Betlehem im Land Juda, keineswegs bist du die unbedeutendste unter den führenden Städten Judas. Denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel behütet.»

Dominique Jeannerat, Priester

Da liess Herodes die königlichen Magier heimlich rufen, um von ihnen in Erfahrung zu bringen, zu welcher Zeit der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: «Geht! Stellt genaue Nachforschungen über das Kind an. Wenn ihr es gefunden habt, gebt mir Bescheid, damit auch ich kommen kann, um ihm zu huldigen.» Als sie das vom König gehört hatten, brachen sie auf.

Prof. Thomas Stocker, Klimaforscher

Und seht, der Stern, dessen Aufgang sie beobachtet hatten, zog vor ihnen her, bis er ankam und über dem Ort stillstand, an dem das Kind war. Als sie den Stern dort sahen, waren sie überwältigt vor Freude. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind zusammen mit Maria, seiner Mutter. Sie fielen vor ihm nieder, ihm zu huldigen. Sie breiteten ihre Schätze aus und überreichten dem Kind Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Im Traum aber erhielten sie die Weisung, nicht zu Herodes zurückzugehen. So kehrten sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.

Diese Website nutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung der Site stimmen Sie deren Verwendung zu und akzeptieren unsere Datenschutzrichtlinien.