Durst wonach?

Bistumskolumne von +Felix Gmür

Sommerzeit ist Wanderzeit. Wie herrlich ist es, nach einer langen Wanderung in der Sommerhitze unverhofft das Rauschen eines Bergbaches zu hören. Was für ein beglückendes Gefühl, wenn man seinen Durst mit sprudelndem, glasklarem Wasser stillen kann. Wenn dann noch die müden Beine und Arme von dem kühlen Nass erfrischt werden, fühlt man sich wie neu geboren.

Jesus kannte das Gefühl von Durst und das Wohlsein, wenn dieser gestillt ist. Als er nach einem längeren Weg an einem Brunnen einer Samariterin begegnet, bittet er sie um Wasser. Im Gespräch mit der Frau redet er von einem anderen «Wasser», das er schenkt und das Durst nicht nur vorübergehend, sondern für immer stillt. Was für eine bildgewaltige Verheissung muss das für Menschen wie die Samariterin sein, die in einer kargen Wüstenregion leben, mit Hitze, Wassermangel und Durst fast tagtäglich konfrontiert sind!

In der Schweiz haben wir zum Glück genug Wasser. Und dennoch haben wir alle Durst: Durst nach Glück, Durst nach Liebe, Durst nach Gemeinschaft, Durst nach Zeit. Nur wer seinen Durst wahrnimmt, macht sich auf die Suche nach einer Quelle. Die warmen Sommertage laden uns dazu ein innezuhalten, den tiefen «Lebensdürsten» nachzuspüren und zu ergründen, wie die Frohe Botschaft Jesu Christi auch unser Dürsten stillen kann.

Felix Gmür, Bischof des Bistums Basel

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