Pius XII. – Ein Papst in Zeiten des Krieges. Polyband Medien, I/D 2010, 180 Min. Mit James Cromwell, Alessandra Mastronardi u.a. Regie: Christian Duguay, ab Fr. 20.45

DVD/Blue-Ray - Pius XII.

Ein Fernsehfilm räumt auf mit der bis anhin einseitigen Darstellung.

Papst Pius XII. wurde von seinen Gegnern ein schmählicher Titel verliehen: Hitlers Papst. Als schweigender Beobachter des Massenmordes an den Juden blieb der gebürtige Italiener Eugenio Pacelli im Gedächtnis haften, nicht erst seit Rolf Hochhuths Stück «Der Stellvertreter». Dort ignoriert Pius XII. kalt die Appelle, die die Kirche zu Widerstand gegen die Nazis bewegen wollen – und macht sich so gefühlt mitschuldig.

Mit dieser einseitigen Darstellung räumt der zweiteilige deutsch-italienische Fernsehfilm auf. Von der Okkupation Roms durch die Nationalsozialisten bis zu seiner Befreiung spürt der Film der inneren Zerrissenheit von Pius XII. (James Cromwell) nach.
Hin- und hergerissen zwischen den Leiden der Opfer und der tödlichen Gefahr für die ganze katholische Kirche, die vom Nazi-Regime ausgeht, macht der ehemalige Diplomat Kirchen und Klöster zu Zufluchtsorten für verfolgte Juden. Kämpft aber gleichzeitig schwer mit der Angst vor dem Antikatholizismus der Nationalsozialisten – und so mit seinem eigenen Zaudern: «Die Vergegenwärtigung der Mängel und Fehler hat mir meine Unzulänglichkeit klar vor Augen geführt».

Sebastian Schafer

Pius XII. – Ein Papst in Zeiten des Krieges. Polyband Medien, I/D 2010, 180 Min. Mit James Cromwell, Alessandra Mastronardi u.a. Regie: Christian Duguay, ab Fr. 20.45

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