Offen für alle - die reformierte Kirche Bern-Bethlehem.

Ein Anfang ist gemacht

Die kroatische Katholiken-Mission Bern feiert zum ersten Mal Gottesdienst in der reformierten Kirche Bethlehem.

Nach dem Verkauf der Kirche Heiligkreuz in Bern-Tiefenau hat die kroatischsprachige Gemeinschaft am Sonntag, 28. Januar, ihren ersten Gottesdienst im neuen Versammlungsort, der reformierten Kirche Bethlehem, gefeiert.

Der Tabernakel fehlte noch, die Kniebänke wurden vereinzelt vermisst. Mit viel Einsatz und Improvisationsgeschick wurde aus dem reformierten Gotteshaus aber eine temporäre katholische Heimat. Es war ein Gottesdienst in würdigem Rahmen. Dem aussenstehenden Beobachter fielen vor allem die zahlreichen Lieder und die hingebungsvollen Gebete auf.

Die Reden waren geprägt durch die allenthalben geäusserten Worte der Dankbarkeit und des gegenseitigen Respekts. Der Gastgeber, der reformierte Pfarrer Hans Roder, hatte die Zuhörerinnen und Zuhörer von Beginn weg auf seiner Seite, begrüsste er die Gemeinde doch auf kroatisch. Er hiess die kroatische Mission herzlich willkommen. Der Kirchenraum sei wie geschaffen für Gemeinschaft und Begegnung, treffe man sich doch im Halbrund und sehe sich gegenseitig in die Augen.

Werner Bauer, Präsident des Kirchgemeinderates St. Mauritius Bethlehem, lud ebenfalls ein. In den Räumlichkeiten der katholischen Pfarrei Bethlehem werden die Kroatinnen und Kroaten ihre «Pfarrei»-Feiern und weitere Anlässe abhalten können.
Werner Bauer drückte darüber seine Freude aus. Er wünsche sich eine lebendige Ökumene, schliesslich heisse es im Johannesevangelium «Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.»

Roland Steck schliesslich, Syndoalrat der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern, übertraf sie alle, indem er gleich seine ganze Rede auf kroatisch hielt. Beinahe jeder Satz wurde mit frenetischem Applaus aus dem Publikum gefeiert.

Missionar Gojko Sovko skizzierte zum Schluss noch einmal den nicht ganz einfachen Loslösungsprozess der kroatischen Gemeinde von der Heiligkreuzkirche und die schwierige Suche nach einem neuen Versammlungsort.
Er zeigte sich einmal mehr enttäuscht darüber, dass es nicht gelungen sei, eine rein «katholische» Lösung zu finden. Nach dem ersten, gelungenen Gottesdienst, ist Missionar Gojko aber zuversichtlich und hoffnungsfroh. Mit gutem Willen werde es gelingen, ein Anfang sei gemacht.

Andreas Krummenacher

 

Alle Hintergrundinformationen zum Verkauf der Heiligkreuzkirche Bern, zur Sanierung des Johanneszentrums Bremgarten und Interviews mit den involvierten Personen finden Sie in unserem Dossier

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