Herauszufinden, wie er die Pastoralraumleitenden unterstützen kann, ist eine zentrale Aufgabe von Markus Stalder. Foto: Pia Neuenschwander

Ein Dienstleister mit Scharnierfunktion

Markus Stalder leitet die neu geschaffene Fachstelle Pastorale Bereiche.

Was die neu geschaffene Fachstelle Pastorale Bereiche leistet, erläutert deren Leiter Markus Stalder.

Autorin: Sylvia Stam

«Ich bin ein Dienstleister», sagt Markus Stalder, seit August Leiter der neu geschaffenen Fachstelle Pastorale Bereiche. Von «Drehscheibe» ist die Rede, von einer «Scharnierfunktion» zwischen dem Bischofsvikariat, der Landeskirche und den ökumenischen kantonalen Gremien. Inhaltlich geht es dabei um die Spezialseelsorge, einer der beiden Schwerpunkte der Fachstelle. «In kantonalen Fachgremien, Kommissionen und Steuerungsgruppen bin ich der katholische Gesprächspartner dafür», sagt Stalder. «Mein reformiertes Pendant ist Pascal Mösli, Beauftragter für Spezialseesorge der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.» Auf kantonaler Ebene auch eine katholische Ansprechperson zu haben, sei denn auch eines der Ziele gewesen, die zur Schaffung der Stelle geführt hätten.

Stalders wichtigste Gesprächspartner*innen sind die Landeskirche, Bischofsvikar Georges Schwickerath und vor allem die Leiter*innen der Pastoralräume, in deren Kompetenz die Umsetzung vor Ort liege, betont Stalder.

Vernetzung verschiedener Player

Was das konkret heisst, erläutert er am Beispiel des Mobilen Palliativdienstes (MPD) im Emmental-Oberaargau. Dieser habe die Aufgabe, Gesundheitsfachpersonen der Spitex und Hausärzte in komplexen Situationen zu unterstützen, damit Betroffene möglichst lange zuhause oder in einer Altersinstitution leben können. «Der MPD hat Interesse an einer Zusammenarbeit. Nun wird die Möglichkeit einer Integration der Seelsorge in den MPD geprüft», erläutert Stalder. «Das heisst, dass ein/e Seelsorger*in der Region mit dem MPD verbindlich zusammenarbeiten würde.»

In dem Gremium, welches die Anforderungen für eine Projektphase klären soll, diskutiert Stalder zusammen mit Vertreter*innen dreier reformierter Bezirkssynoden sowie reformierten Kolleg*innen der Spitalseelsorge. «Meine Aufgabe ist nun, Kontakt mit den Leitern der beiden betroffenen Pastoralräume aufzunehmen, um zu klären, inwieweit die Fachstelle Support leisten kann.»

Begleitung pastoraler Projekte

Herauszufinden, wie die Fachstelle die Pastoralraumleitenden unterstützen kann, sei denn auch eine zentrale Aufgabe, sagt Stalder. Denn die sieben Pastoralräume des Kantons Bern hätten nicht alle die gleichen Ansprüche an die Fachstelle, zumal sie sehr unterschiedlich aufgestellt seien.

Ein zweiter Schwerpunkt der Fachstelle ist die Diakonie – der «Liebesdienst am/an der Nächsten, inspiriert aus dem Evangelium», übersetzt Stalder diesen Begriff. Leitende von Pastoralräumen, Pfarreien und Missionen können ihn beiziehen für die Begleitung von Projekten beispielsweise in der Behinderten- oder Asylseelsorge oder der Sozialberatung. Zur finanziellen Unterstützung solcher Projekte hat die Landeskirche einen Fonds geäufnet. Sie wolle damit «die pastorale Arbeit vor Ort noch effektiver fördern», so Stalder. Er bietet denn auch Unterstützung beim Erstellen des Antrags und bei der Berichterstattung zuhanden des Fonds-Ausschusses an.

Für dieses komplexe Tätigkeitsfeld bringt Stalder einen gut gefüllten Rucksack mit: Er war Religionspädagoge und Jugendarbeiter in der Pfarrei Bruder Klaus in Bern, nach dem Theologiestudium war er als Pfarreiseelsorger, Gemeinde- und Pastoralraumleiter (Biel-Pieterlen) sowie als Co-Leiter des damaligen Dekanats Solothurn tätig. «Ich bringe Erfahrung im Vernetzen und Koordinieren mit», sagt der zweifache Familienvater. Im Bereich der Spezialseelsorge sieht er sein persönliches Entwicklungsfeld.

 

Fachstelle Pastorale Bereiche
Die Fachstelle Pastorale Bereiche wurde auf Wunsch der pastoralen Seite geschaffen. Sie ist administrativ der Landeskirche, inhaltlich dem Bischofsvikariat unterstellt. Ihre Schwerpunkte sind die Spezialseelsorge (Palliative Care, Spital- und Klinikseelsorge, Gefängnisseelsorge, Asylseelsorge) und die Diakonie. Dazu gehört die Verwaltung des Projektfonds der Landeskirche. Markus Stalder hat die Stelle mit einem 100 Prozent-Pensum am 3. August angetreten.

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