Transparent mit einer Darstellung von Marguerite Bays, Mitglied des Dritten Ordens des heiligen Franziskus, an der Fassade des Petersdoms. Foto: Romano Siciliani/KNA

Ein «liebes Licht» inmitten der Finsternis

Papst Franziskus hat am 13. Oktober in Rom die Freiburger Näherin Marguerite Bays heiliggesprochen. Die Schweizer Kirche und Politik war prominent vertreten.

Papst Franziskus hat am 13. Oktober in Rom die Freiburger Näherin Marguerite Bays heiliggesprochen. Alle Christ*innen sollen ein «liebes Licht» inmitten der Finsternis der Welt sein, so der Papst. Die Schweizer Politik und Kirche war prominent vertreten.

Die neue Heilige sei den «Weg des Glaubens» gegangen und wir dürfen sie nun als Fürsprecherin anrufen, so Papst Franziskus. Weiter erinnerte er daran, dass Marguerite Bays eine Schneiderin gewesen war. «Sie legt uns offen, wie mächtig das schlichte Gebet, das geduldige Ertragen, die stille Hingabe sind: Hierdurch hat der Herr in ihrem Leben den Glanz von Ostern neu aufstrahlen lassen.»

Hunderte Menschen aus der Schweiz pilgerten nach Rom zur Heiligsprechung, vornehmlich aus der Westschweiz. Die Schweizer Delegation führten die Bischöfe Charles Morerod, Weihbischof Alain de Raemy und der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz Bischof Felix Gmür an. Auch Bundesrätin Karin Keller-Sutter war vor Ort. Vor der Zeremonie überbrachte die Justizministerin Papst Franziskus die besten Wünsche des Bundesrates. Der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan stattete Keller-Sutter eine Stippvisite ab.

In seiner Predigt betonte der Papst, dass alle Menschen der Rettung bedürften. «Es ist notwendig, dass wir vom Misstrauen gegenüber uns selbst, gegenüber dem Leben, der Zukunft geheilt werden; von vielen Ängsten; von den Lastern, die uns versklaven; von vielen Abschottungen, von Abhängigkeit und Anhänglichkeit: an das Spielen, das Geld, das Fernsehen, das Handy, das Urteil der anderen», sagte Franziskus.

Der wohl bekannteste unter den neuen Heiligen ist Kardinal John Henry Newman. Der Gelehrte konvertierte 1845 von der anglikanischen Kirche zum Katholizismus. Papst Franziskus sprach von ihm als einem «grossen Theologen des 19. Jahrhunderts». Franziskus zitierte aus den Schriften Newmans: «Der Christ besitzt einen tiefen, stillen, verborgenen Frieden, den die Welt nicht sieht […] Der Christ ist heiter, zugänglich, freundlich, sanft, zuvorkommend, lauter, anspruchslos; er kennt keine Verstellung, […] er ist […] dabei aber so wenig ungewöhnlich oder auffallend in seinem Benehmen, dass er auf den ersten Blick leicht als ein gewöhnlicher Mensch angesehen werden mag.» Bitten wir darum, so zu sein, «liebes Licht» inmitten der Finsternisse der Welt.

Während der Sonder-Bischofssynode zu Amazonien sprach Franziskus ausserdem die brasilianische Ordensschwester Dulce Lopes Pontes (1914-1992) heilig. Sie gilt als «brasilianische Mutter Teresa». Weitere neue Heilige sind die Ordensgründerinnen Maria Teresa Chiramel Mankidiyan (1876-1926) aus Indien und die Italienerin Giuseppina Vannini (1859-1911).

Andreas Krummenacher
mit Material von Vaticannews und kath.ch


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Lesen Sie hier den «pfarrblatt»-Beitrag über das Leben von Marguerite Bays: Eine neue Schweizer Heilige, «pfarrblatt» online, 11. Oktober

Papst bei Heiligsprechung: Danken ist eine Frage des Glaubens. Beitrag von Mario Galgano auf Vaticannews, 13. Otkober  

 

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