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Erntezeit oder Reformstau

Bistumskolumne von Markus Thürig

September ist Erntezeit. Winzer*innen bringen ihre Ernten ein. Es ist wieder gut gegangen: Die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen haben Früchte getragen.

Auch im September ertönt in der römisch-katholischen Kirche der Ruf nach Reformen. Frauen und Männer bringen ihre Anliegen vor. Es ist wieder nichts gegangen: Die Kräfte im Volk Gottes und die Mühe der Kirchenleitung tragen keine erwünschten Früchte.

Das bewegt mich: Zwischen Veränderungsforderungen und Verharrungsvermögen polarisieren sich Pfarreien und Diözesen. Menschen werden in ihren eigenen Überzeugungen und in Überzeugungen, die sie mit anderen teilen, «durcheinandergeworfen». Da stehen «Reformstau!»und «Verrat!» Seite an Seite. Manche sagen: «Bevor die geforderten Reformen umgesetzt sind, geht in der römisch-katholischen Kirche gar nichts mehr.» Andere sagen: «Wenn die geforderten Reformen umgesetzt sind, gibt es die römisch-katholische Kirche gar nicht mehr.»

So oder so, ich finde, das heilsame Mass ist beiderseits verloren gegangen. Das Heilswerk Jesu Christi ist doch vollbracht. Wir leben trotz allem in der Erntezeit, in der Heilszeit. Ist uns das anzumerken?

Dr. Markus Thürig Generalvikar des Bistums Basel

 

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