Neue Kleine Kirchenrätin Monika Lüdy. Foto: Jürg Meienberg

Etwas für die Kirche tun

Sitzung des Grossen Kirchenrates

Einvernehmlich verlief die Frühjahrssitzung des Grossen Kirchenrates der katholischen Kirche Region Bern. Nebst der Neuwahl von Monika Lüdy in den Kleinen Kirchenrat wurde auch der Finanzplan 2016–2020 zur Kenntnis genommen.


Per 31. Dezember trat Daniel Dossenbach aus beruflichen Gründen aus dem Kleinen Kirchenrat aus. Am Mittwoch, 27. April, wählte der Grosse Kirchenrat unter Akklamation das Geschäftsprüfungskommissionsmitglied (GPK), Monika Lüdy, Iffwil, für die restliche Amtszeit bis 2018 in die Exekutivbehörde. Die GPK verliert damit die Finanzexpertin, was deren Präsident Christian Kissling wortreich bedauerte. Sein Stolz über die Wahl «seines» Kommissionsmitgliedes war allerdings spürbar. Die neue Kleine Kirchenrätin war 2011–2012 für die Kirchgemeinde Worb Mitglied des Legislativgremiums, ab 2013 für die Kirchgmeinde St. Franzikus Zollikofen. Die eidg. dipl. Wirtschaftsprüferin und Betriebsökonomin arbeitet bei der Entris Banking AG als Leiterin Regulatorisches Meldewesen.
In der Pfarrei Worb engagierte sie sich unter anderem auch als Begleiterin für Firmgruppen. Ihre Arbeit im Rat und in der GPK habe ihr einen guten Einblick in die vielfältige Tätigkeit der katholischen Kirche in der Region Bern vermittelt. Sie sei vor allem vom sozialen und diakonischen Angebot beeindruckt, sagte sie ihren Ratskolleginnen und kollegen vor ihrer Wahl. Dafür möchte sie sich weiterhin auch in der neuen Funktion stark machen.
Eine «bittere Pille» mussten die Mitglieder des Grossen Kirchenrates der Katholischen Kirche Region Bern schlucken, weil sie einer dringenden und unumgänglichen Dachsanierung der Kirche St. Mauritius in BernBethlehem im Umfang von fast einer Million Franken zustimmen mussten.

Im Januar dieses Jahres wurde auf den Titanblechdächern Weissrostbefall festgestellt. Die Sanierung muss bereits ab Sommer 2016 in Angriff genommen werden und dauert, so die Botschaft des Kleinen Kirchenrates, zwei Jahre. Der Rechenschaftsbericht 2014 sowie der Finanzplan 2016–2020, die beide vom Kleinen Kirchenrat dem Parlament vorgelegt worden waren, wurden ohne Diskussion einstimmig genehmigt. Der Finanzplan zeigt eine eher ruhige Entwicklung der Römisch-katholischen Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung in den kommenden Jahren auf. Finanzminister Ignaz Caminada konnte nach 2014 nun auch für 2015 ein positives Ergebnis der Steuereinnahmen verkünden. Für die Details dazu verwies er auf die Junisitzung des Rates.

Dort wird die Rechnung 2015 präsentiert werden. Der Präsident des Kleinen Kirchenrates, Anton Zaugg, rief in seinem Vorwort zum Rechenschaftsbericht die Pfarreien und Kirchgemeinden auf: «Fragt nicht, was die Kirche für euch tun kann, fragt viel mehr, was ihr für die Kirche tun könnt.» Dieses auf die Region Bern abgeänderte Zitat von John F. Kennedy brachte Anton Zaugg auf folgende Überlegung: «Heute wird die Finanzierung der verschiedensten Anschaffungen über den Budgetweg bei der Gesamtkirchgemeinde beantragt. Ist dies die einzige Möglichkeit? Haben wir unser Engagement für die Kirche mit der Entrichtung der Kirchensteuern abgegolten?»

Franz Stadelmann, Köniz, unterstützte dieses Anliegen. Mit mehr Eigenleistung und Benefizveranstaltungen der Pfarreien würden Mittel frei, die für das soziale Engagement der Kirche eingesetzt werden können, betonte er. Anton Zaugg erinnerte den Rat an das entsprechende Legislaturziel der Exekutive und der Dekanatsleitung: «Die Glaubwürdigkeit der Römischkatholischen Kirche Region Bern mit diakonischem Engagement stärken». 11,4%der Gesamtausgaben werden, laut Rechenschaftsbericht, für Soziales und Diakonie in der Region Bern aufgewendet. Das sind im Berichtsjahr 3,1 Millionen Franken. Der Wille zur Verstärkung dieses Engagements war auch mit der Wahl von Monika Lüdy an diesem Abend spürbar.

Jürg Meienberg / com

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