«Die Blumen von gestern», Deutschland/Österreich 2016, Regie: Chris Kraus, Besetzung: Lars Eidinger, Adèle Haenel, Hannah Herzsprung. Kinostart: 27. April.

Film - Die Blumen von gestern

Eine Romanze unter skurrilen Figuren..

Totila Blumen ist ein zorniger Mann. Nicht nur, weil er als Holocaustforscher arbeitet. Auch, weil er Eheprobleme hat und seinem neuen Vorgesetzten zur Begrüssung einige Zähne ausschlägt. Zur Strafe muss sich Totila um die neue, nervige Praktikantin Zazie kümmern. Ein gewagtes Unterfangen, eine Romanze zwischen einem Mann und einer Frau zu erzählen, deren familiäre Vorbelastung sie ebenso eng miteinander verbindet wie voneinander trennt.
Regisseur Chris Kraus («Vier Minuten») verarbeitet die Entdeckung, dass sein Grossvater an der Ermordung zahlreicher Juden beteiligt war, indem er die Betulichkeit mit guten Dialogen und grotesken Situationen ad absurdum führt. Er treibt die Geschichte seiner verkorksten Figuren, die einen Halt im Leben suchen, ironisch, aber stets liebevoll, auf die Spitze. Das ist unterhaltsam, tut manchmal weh und ist doch irgendwie herzerwärmend.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

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