Refugiado, Argentinien 2014, Regie: Diego Lerman, Besetzung: Julieta Díaz, Sebastián Molinaro, Maria Lubos; ab 19. März im Kinosein

Film - Refugiado

Refugiado
Als der achtjährige Matias von einem Kinder­geburtstag nicht abgeholt wird, bringt ihn eine Lehrerin nach Hause. Dort findet der Jun­ge seine schwangere Mutter Laura blutend am Boden vor – nicht zum ersten Mal wurde diese von ihrem Mann verprügelt. Nach dem Spitalaufenthalt werden beide von der Polizei in ein Frauenhaus gebracht, wo sie die ersten Tage verbringen. Während sich Matias hier schnell einlebt und eine Spielkameradin fin­det, fühlt sich Laura zunehmend unwohler, weil sie ihren Mann anzeigen soll und die Kon­frontation fürchtet. In einer Nacht-und-Nebel­Aktion flüchtet sie mit Matias auf die Strasse, sucht Hilfe bei Freunden und zieht von Hotel zu Hotel. Doch Mutter und Kind scheinen nir­gendwo sicher zu sein. Diego Lerman («La mirada invisible») erzählt eine Alltagsgeschichte, wie sie überall auf der Welt leider immer wieder passiert. Er berich­tet über häusliche Gewalt und den schwieri­gen Loslösungsprozess für alle Beteiligten. Dabei rückt er nicht die sichtbaren Verletzun­gen in den Fokus, sondern die unsichtbaren. Ausschlaggebend für den Film war eine per­sönliche Erfahrung des Regisseurs. Vor eini­gen Jahren hatte ein Mann seine Ex-Frau vor Lermans Produktionsbüro niedergeschossen.

Sarah Stutte, Filmjournalistin

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