«Sonita», Dokumentarfilm Deutschland/
Schweiz/Iran 2015, Regie: Rokhsareh Ghaemmaghami; Mit: Sonita Alizadeh, 91 Minuten. Kinostart: 7. April 2016

Filmbesprechnung - Sonita

Wie im Märchen: eine afghanische Rapperin im Iran, die aus Afghanistan vor dem Krieg geflüchtet ist

In diesem Dokumentarfilm geht es um einen weiblichen afghanischen Teenager, die in den Iran flüchtet, und dort eine Karriere als Rapperin beginnt. Das klingt alles wie ein modernes Märchen. Das afghanische Flüchtlingsmädchen heisst Sonita. Verbissen hält sie an ihrem Traum von der Musikkarriere fest. Doch vielmehr ist es ein weiterer wichtiger Sieg im ständigen Kampf ums Überleben, mit dem sie schon als Kind während des Kriegs in Afghanistan konfrontiert wurde und den sie später als 19Jährige im Iran, illegal und auf sich allein gestellt, jeden Tag aufs Neue kämpft. Erst recht, als die Mutter sie wieder zurück nach Afghanistan holen will, um sie als Braut zu verkaufen. Mit dem Erlös soll die Hochzeit des Bruders finanziert werden.

Sonita und ihr Umfeld, etwa die Schulleiterin der NGOEinrichtung, die sie und andere Kinder kostenlos unterrichtet, verurteilen das Vorhaben. Hilfe bekommt die starke junge Frau von unerwarteter Seite. Die Regisseurin des Dokumentarfilms, Rokhsareh Ghaemmaghami, gibt ihre neutrale Position auf und dreht mit ihrer Kamera den Videoclip zu Sonitas erstem RapSong «Brides for Sale», der sich im Internet in Windeseile verbreitet. Darauf aufmerksam wird auch eine amerikanische Musikschule, die ihr ein volles Stipendium in den Staaten anbietet. Der Rest ist Geschichte. Eine packend erzählte Geschichte mit einer charismatischen Hauptfigur, der man nur zu gerne gönnt, jeden weiteren Kampf für sich zu entscheiden. Der Film gewann den Publikumspreis sowie den Preis der Grand Jury am diesjährigen Sundance Festival.

Sarah Stutte  

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