Ein Block zeigt Filme aus der Sicht von jüngeren Kindern. Foto: zVg

Filme für eine nachhaltige Welt

Die Filmtage21 bieten ein breites Programm an Filmen rund um Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und richten sich vornehmlich an KatechetInnen und LehrerInnen.

Neue und attraktive Filme zu aktuellen Themen in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft: Das bieten die Filmtage21 (vormals Filmtage Nord/Süd), die am 29. und 30. März in Bern zu Gast sind.

Alle zwei Jahre stellen die Filmtage21 ausgewählte Filme zu globalen Themen im Bereich nachhaltige Entwicklung vor. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Lehrpersonen und Katechet/-innen, steht aber auch weiteren Kreisen offen, welche Interesse an aktuellen Fragen und guten Filmen haben. Das Programm ist in vier thematische Blöcke gegliedert, welche auch einzeln besucht werden können.
Inhaltlich reicht die Palette von nachhaltiger Energieversorgung über die globale Dimension von Lebensmitteln und Konsum bis zum Kinderalltag in Senegal oder dem Wintertourismus in den Alpen im Zeichen des Klimawandels. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Medien- und Beratungsstelle Religion, Ethik und Lebenskunde (MBR) der PH Bern statt, welche auch einen Kurzfilm zum Programm beisteuert.

Erneuerbare Energien, Menschenrechte und Klimaschutz
Der erste Themenblock widmet sich diesem zukunftsbestimmenden Thema. Der Dokumentarfilm «Erneuerbare Energie für alle» steht für die Vision einer Welt, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommt. Der Film macht sich stark für eine radikale Umstrukturierung und zeigt anhand von Beispielen aus Dänemark, Mali, Spanien und China, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien aussehen könnte.
Ein cineastisches Highlight stellt der preisgekrönte Dokumentarfilm «La Buena Vida – Das gute Leben» dar. Er begleitet eine indigene Dorfgemeinschaft, die in Kolumbien einer gigantischen Kohlemine weichen muss und ihre Rechte einzufordern versucht. Und der kurze Anspielfilm «Die Rechnung» zeigt auf unterhaltsame Weise die Auswirkungen eines energieverschwenderischen Lebensstils auf das Klima und die Folgen für Menschen in Entwicklungsländern.

Palmöl und Schokolade
«Natürlich braucht ihr da drüben in Europa auch Fett, aber könnt ihr nicht Öl aus eurem eigenen Land essen?», fragt Pia, ein 10-jähriges Mädchen aus dem indonesischen Regenwald, in die Kamera. Denn der Palmölboom bedroht ihren Lebensraum: Der Urwald wird grossflächig abgeholzt, um Palmölplantagen Platz zu machen.
Der Trend hält an, denn das preisgünstige Palmfett ist in Europa sehr beliebt, es steckt in Fertigpizzen, Margarine, Shampoo, Sonnencreme, Lippenstiften und vielem mehr. Der Film passt mit seiner Thematik gut zur aktuellen Kampagne von Brot für alle und Fastenopfer «Geld gewonnen, Land zerronnen».

Ebenfalls von globalen Zusammenhängen rund ums Essen handelt der animierte Musikclip «Ein kleines Stück Schokolade»: Auf kreative Weise untersucht er die Produktionskette von Kakao und Schokolade, wirft einen Blick zurück auf die Kolonialgeschichte, prangert die Ausbeutung der Kakaobauern an und appelliert an die Verantwortung von Schweizer Konsument/-innen und Schokoladeproduzenten.

Kinderperspektive
Ein weiterer Block zeigt Filme aus der Sicht von jüngeren Kindern. Aicha und ihre Freunde aus Senegal gewähren auf lebensfrohe Art Einblick in ihren Alltag – sie gehen zur Schule, müssen aber gleichzeitig jeden Tag zu Hause mithelfen. So gehören Wasserholen, Kochen und Viehhüten genauso zu ihrem Alltag wie Hausaufgaben und Schulunterricht.
In einer Vorpremiere des Animationsfilms «Anatole ist anders» lernen wir einen kleinen Jungen kennen, der überall aneckt, dann aber Schritt für Schritt mit seiner Besonderheit umgehen lernt.
Und schliesslich sinniert im kleinen, aber feinen Film «Die Katze in mir» ein Junge über Zusammenhänge in der Natur nach.

Tourismus und Nachhaltigkeit
Zwei Filme zum Tourismus runden das Programm ab. Während in einem Urlaubsresort in Gambia der Liftboy John seine Gedanken schweifen lässt, sieht sich der Wintertourismus in den Alpen angesichts der Klimaerwärmung mit grossen Herausforderungen für die Zukunft konfrontiert: Im bildstarken Dokumentarfilm «Peak» ziehen Bergbahn-Angestellte im Tirol Vliesdecken über den Gletscher, um ihn vor dem Abschmelzen zu bewahren. Die Szenen regen zu Diskussionen über nachhaltigen Tourismus an.

Dorothee Lanz

Filmtage21
Im Institut für Weiterbildung und Medienbildung IWM, Helvetiaplatz 2, Bern.29. und 30. März (zweimal dasselbe Programm), jeweils 17.30–21.15 (der Besuch einzelner Filmblöcke ist möglich). Programm und weitere Informationen: www.education21.ch/de/filmtage

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