Foto: Arsenal Filmverleih

Filmtipp: Yoga. Die Kraft des Lebens

Ein interessantes Zeitdokument über das wieder Verschränken von Medizin und Religion.

Yoga ist ein weltweites Phänomen. Dass es auch bei den Massaï und bei orthodoxen Juden praktiziert wird, wissen wir spätestens nach dem Film von Stéphane Haskell.

Mit vierzig Jahren, mitten in der Hektik eines erfolgreichen, leistungsorientierten Lebens, wird bei Haskell eine degenerative Krankheit diagnostiziert, die sich schulmedizinisch nicht heilen lässt. Eine Perspektive eröffnet sich, als Haskell mit Yoga beginnt. Rückblickend sagt er: «Das Yoga hat das Oben und Unten meines Körpers, der in zwei Teile geteilt war, wieder zusammengebracht und mir erlaubt, meinen Körper und meinen Geist zu vereinen, um zu heilen.»

Heilung ist das zentrale Motiv des Films. Gemäss Haskell sind alle Menschen Gefangene: «Yoga liefert einen modernen Zugang zu einer gewissen Freiheit.» Am augenfälligsten wird dies in einem kalifornischen Gefängnis im Gespräch mit Yoga praktizierenden Straftätern.

«Yoga» ist ein persönlicher Film, der Film eines Überzeugten, der Zeugnis ablegen will. «Yoga» beleuchtet ebenso ein interessantes Phänomen einer Zeit, die sich ihren Sinn auf neuen Wegen erschliessen muss, und verweist dabei auf alte, fremde Traditionen. Überdies wird aufgezeigt, wie sich Medizin und Religion auf eine neue Weise wieder verschränken. In diesem Sinne ein interessantes Zeitdokument.

Eva Meienberg, Religionswissenschaftlerin, Redaktorin Medientipp

«Yoga. Die Kraft des Lebens», Frankreich 2019, Regie: Stéphane Haskell, Besetzung: Thérèse Poulsen, Jean-Pierre Farcy, Abraham und Rachel Kolberg; Kinostart: 15. August 2019

 

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