Setzen sich für mehr Mitspracherecht von Frauen in der Kirche ein: Bischof Felix Gmür, Hildegard Aepli und Priorin Irene Gassmann. Foto: Christina Burghagen

Frauen: Auf nach Rom!

Frauen und Männer pilgern nach Rom um sich für eine frauenfreundliche Kirche stark zu machen.

Katholikinnen und Katholiken machen sich im Mai auf den Weg nach Rom, um sich für eine frauenfreundlichere Kirche stark zu machen. Im Vatikan wollen sie Papst Franziskus ihr Anliegen unterbreiten.

Das Projekt «Für eine Kirche mit den Frauen» wird von Frauen, Klostergemeinschaften und Bischöfen unterstützt. Bei der Vorstellung von «Für eine Kirche mit den Frauen» in der Krypta der Berner Dreifaltigkeitskirche bekennt Hauptinitiantin Hildegard Aepli: «Ich liebe diese Kirche. Darum möchte ich Veränderungen.»
Sechs Frauen und ein Mann pilgern ab 2. Mai von St. Gallen aus Richtung Rom. 1000 Kilometer Fussmarsch und zwei Monate später wollen sie dem Papst eine Botschaft übergeben: «Wir wünschen, dass Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über deren Stellung, Rolle und Funktion und über die Belange der Kirche im Allgemeinen entscheiden», betonte Aepli. Schwester Irene Gassmann, Priorin des Klosters Fahr, unterstützt das Anliegen: «Bis heute werden wir Frauen in der Kirche oft nicht beigezogen», kritisiert sie. «Wer Frauen nicht fragt, schneidet sich von wertvollen Erfahrungen ab.»

Den Weg der Gleichberechtigung wollen die Initiantinnen zusammen mit den Männern der Kirche gehen. So zählen auch die beiden Bistümer Basel und St. Gallen zu den Unterstützern. Der Basler Bischof Felix Gmür hat sich eine Kirche ohne Frauen vorgestellt: «Das wäre Irrsinn. Frauen sind Kinder Gottes – so wie Männer!» Die sieben Pilgernden, die die Strecke zu Fuss absolvieren, wollen am 2. Juli, am Tag von «Mariä Heimsuchung», den Papst treffen. «Unser Ziel ist es, mit Franziskus Eucharistie zu feiern», so Hildegard Aepli.
Mehrere hundert Frauen und Männer aus der Schweiz und anderen Ländern werden an diesem Tag in Rom erwartet. Geht es nach Priorin Irene, darf der Rückenwind, auf den «Für eine Kirche mit den Frauen» zählen kann, an jenem Tag auch in ein «heftiges Sommergewitter» umschlagen. Dafür bete sie. Denn so bedrohlich ein Gewitter auch sein könne, «wenn es vorüber ist, dann ist die Luft, die Atmosphäre und auch die Sicht viel klarer».

Christina Burghagen

Hinweis: www.kirche-mit.ch

(Anmerkung: In einer früheren Version kam noch eine weitere Person im Artikel vor.)

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