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Geduld bringt Rosen

Martin Tschirren macht sich Gedanken über ein altes Sprichwort

Sie kennen sicher das Sprichwort «Geduld bringt Rosen». In der Tat gelten Rosen als anspruchsvolle Blumen. Wie ich in einem Gartenblog gelesen habe, gelten sie als Stars der Gärten. Und wirklich – ein schön gepflegter Rosengarten ist eine Pracht. Aber bis es so weit ist, braucht es viel Arbeit, Dünger, Pflege und Geduld.

Übertragen aufs Sprichwort bedeutet dies, dass ich nicht einfach die Hände in den Schoss legen kann, bis das erstrebte Resultat eintrifft, respektive die Rosen zum Blühen kommen. Nein, es braucht auch viel Arbeit, Mühe und Engagement. Und doch: Im sinnbildlichen Rosengarten kann ich nicht alles beeinflussen. Auf manches muss ich einfach warten. Mir zumindest fällt dies nicht immer leicht. Wieso dauert dies so lange? Lässt sich dieser Prozess nicht etwas beschleunigen? Was bedeutet dieses lange Ausbleiben einer Antwort?

Geduldig warten, finde ich oft echt mühsam, unangenehm, ja manchmal gar schmerzhaft. Fast wie die Dornen an den schönen Rosen. Diese können Kratzer hinterlassen, die manchmal noch tagelang sicht- und spürbar sind. Aber Kratzer verheilen und wenn das Resultat gut herauskommt, sind die einst schmerzhaften Spuren schon bald nur noch vage Erinnerungen.

«Geduld bringt Rosen?» Ja, und doch nicht. Der Weg zu einem schönen Rosengarten ist meist mit viel Arbeit verbunden und selbst das geduldige Warten ist manchmal eine dornenvolle Angelegenheit. Für ein gutes Resultat braucht es beides!

 

 

Martin Tschirren
… hat als Diplomat gearbeitet und vertritt heute die Interessen der Schweizer Städte in der nationalen Politik. Er engagiert sich u. a. im Kleinen Kirchenrat.

Illustration: schlorian

 

 

 

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