Eröffnung des Weltmissionsmonats im Baptisterium Riva San Vitale mit Jean-Marie Lovey, Bischof von Sitten. Foto: zVg

«Getauft und gesandt»

Ausserordentlicher Monat der Weltmission

Papst Franziskus hat den Oktober dieses Jahr zum Ausserordentlichen Monat der Weltmission ausgerufen. Die Taufe sei mehr als eine blosse Kirchenmitgliedschaft.

Von Sylvia Stam, kath.ch/kr


Mission fange bei jedem und jeder Getauften selbst an, «führt aber immer über mich selbst hinaus», so der Direktor von Missio*, Martin Brunner-Artho. Mission sei darum etwas, «das alle Getauften angeht», resümiert er. Aus diesem Grund lautet das Motto des Weltmissionsmonats «Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt».

Initiant ist Papst Franziskus. Anlass ist der hundertste Jahrestag des Apostolischen Schreibens «Maximum Illud» von Papst Benedikt XV. Papst Franziskus schreibt, ihm gehe es darum, «das Bewusstsein der ‹missio ad gentes› (Sendung in die Welt) wieder stärker wachzurufen und mit neuem Schwung die missionarische Umgestaltung des Lebens und der Seelsorge wiederaufzunehmen».

«Missio ad gentes meint die Sendung in die Welt, hin zu den Völkern anderer Länder», erläutert Martin Brunner-Artho. Franziskus unterscheide jedoch nicht zwischen «Mission im Süden und Mission bei uns in Europa». In der Schweiz ist der Weltmissionsmonat von drei Eckpunkten geprägt: Er begann mit einer Eröffnungsfeier am 1. Oktober im Baptisterium Riva San Vitale (TI), dem ältesten christlichen Bauwerk der Schweiz. Im Baptisterium wurde ein Taufsteintuch mit dem Logo und dem Motto entrollt. «Das über zwei Meter lange Tuch wird am Taufstein befestigt und zielt auf den Ausgang hin. Die aufgedruckten Fussabdrücke sollen zeigen, dass der Weg der Taufe im Alltag der Getauften weitergeht», erklärt Brunner-Artho. «Die Repräsentanten der Kirche nahmen anschliessend ein solches Taufsteintuch und etwas Taufwasser mit in die Pfarreien.»

Brunner-Artho hofft, dass das Tuch, das bei Missio bestellt werden kann, im Oktober in vielen Kirchen möglichst beim Taufstein aufgehängt wird und so Diskussionen zum Thema Taufe und Sendung auslöst. Ein zweiter Eckpunkt ist der Weltmissionssonntag vom 20. Oktober. An diesem Sonntag sind die Pfarreien aufgerufen, das Thema im Gottesdienst aufzugreifen und die Kollekte für den Solidaritätsfonds der Weltkirche aufzunehmen. Dieser unterstützt finanziell nicht eigenständige Ortskirchen. Damit wird laut Brunner-Artho der Begriff «Mission» von der eigenen Taufe auf die Welt hin ausgeweitet, «der weltkirchliche Aspekt wird betont».

Schliesslich soll der Weltmissionsmonat am 31. Oktober in den Pfarreien mit einer Sendungsfeier offiziell beendet werden. «Wichtig ist uns, dass den Gläubigen bewusst wird, dass die Taufe mehr als eine Kirchenmitgliedschaft ist, sondern effektiv eine Sendung», sagt Brunner-Artho. Dazu gibt es ein Sendungsgebet, das im Gottesdienst gesprochen werden kann, Jean-Marie Lovey wird zudem einen Brief an alle Gläubigen verfassen, der ihnen zuspricht: «Du bist gesendet.» Dieser soll in der Sendungsfeier vorgelesen und den Gläubigen mitgegeben werden.

Über diese Eckpunkte hinaus sind Pfarreien und Gruppierungen, aber auch die einzelnen Gläubigen eingeladen, sich im Oktober besonders mit der eigenen Sendung auseinanderzusetzen. «Wo können wir Mission zum Thema machen? Wo können wir als Kirche hinausgehen? Wo können wir auf andere zugehen?», nennt Brunner-Artho mögliche Diskussionsfragen. Als Anregung zu einer solchen Reflexion stellt Missio diverse Materialien bereit. Wer mit sozialen Medien vertraut ist, kann seine Mission auf einem Blatt Papier notieren, ein Foto oder Video von sich selbst machen und dieses mit den Hashtags #MeineMission oder #MyMission auf Facebook posten.

 

* Missio ist der schweizerische Zweig des Internationalen Katholischen Missionswerkes. Unterstützt werden Kirchen auf der ganzen Welt. Missio ist die «Ausgleichskasse der Weltkirche». Infos: www.missio.ch, Tel. 026 425 55 70

Veranstaltungshinweise
Der Hauptgottesdienst zum Weltmissionsmonat findet mit Domprobst Arno Stadelmann am Samstag, 19. Oktober, 17.00, in der Kirche St. Martin Thun statt. In der Pfarrei Bruder Klaus Bern wird der Weltmissionssonntag am 20. Oktober mit einer speziellen Joint-Messe um 11.00 gefeiert.

 

Links:
Kampagnenwebseite von Missio  
Sendungsbrief der Schweizer Bischöfe zum ausserordentlichen Weltmissionsmonat  
Botschaft von Papst Franziskus 
Internationale Kampagnenwebseite

 

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