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Gut die Hälfte glaubt an den einen Gott

Dies besagt eine Studie des Bundesamtes für Statistik...

Das Bundesamt für Statistik hat eine Studie zu religiösen und spirituellen Praktiken und Glaubensformen in der Schweiz publiziert. Daraus lassen sich auch Angaben über Katholikinnen und Katholiken herauslesen.

Mindestens einmal pro Woche im Gottesdienst anzutreffen sind rund 13 Prozent aller befragten Katholiken. Unter ihnen sind die über 64-Jährigen mit 31 Prozent am stärksten vertreten. Gut ein Viertel geht jeden oder jeden zweiten Monat zur Kirche, ein Fünftel gar nie. Etwas mehr Frauen als Männer besuchen den Gottesdienst in der katholischen Kirche.

Die Häufigkeit des Betens zeige die Religiosität von Personen an, nahm die Studie an. Hier schwangen die evangelisch-freikirchlichen Gläubigen obenauf. 34 Prozent von ihnen beten demnach mehrmals pro Tag und 51 Prozent täglich und fast täglich. Bei den Katholiken beten nur rund 2 Prozent mehrmals proTag. Die meisten Katholiken – rund 30 Prozent – beten täglich oder fast täglich. Rund ein Viertel von ihnen betet einmal pro Woche bis einmal pro Monat, ein Viertel gar nie. Frauen beten viel mehr als Männer.

Bei der Selbsteinschätzung über die eigene Religiosität schwingen wiederum die Freikirchen, aber auch die muslimischen Gemeinschaften oben aus. Sie schätzen sich zu 80 Prozent (Freikirchliche) beziehungsweise 63 Prozent (Muslime) als eher oder sehr religiös ein. Bei den Katholiken sind das rund 52 Prozent. Rund ein Drittel der Katholiken findet sich eher nicht religiös, rund 13 Prozent sicher nicht religiös.

Der Glaube an einen Gott ist bei freikirchlich Gläubigen und Muslimen mit über 90 Prozent am stärksten verbreitet. Bei den Katholiken bekennen sich 58 Prozent klar dazu, knapp 20 Prozent glauben an eine höhere Macht, rund15 Prozent sind diesbezüglich unsicher. Rund 5 Prozent glauben weder an Gott noch an Götter noch an eine höhere Macht.

Auch der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist bei den Mitgliedern von Freikirchen (82 Prozent) und Muslimen (67 Prozent) am meisten verbreitet. Bei den Katholiken glauben dies rund 53 Prozent. Bei den Konfessionslosen ist dieser Glaube mit immerhin 29 Prozent überraschend stark verbreitet.

Die Konfessionslosen glauben zu rund 70 Prozent, dass die Evolutionslehre die schlüssigste Erklärung zur Entstehung des Menschen liefert. Die Gläubigen evangelischer Freikirchen hingegen bestreiten diese Ansicht zu fast 80 Prozent. Die Katholiken finden sich da wiederum ungefähr im Mittelfeld, sie stimmen dieser Theorie mit rund 53 Prozent eher oder sicher zu. Rund 25 Prozent sind allerdings eher oder sicher dagegen.

Und eine weitere Erkenntnis aus der Studie: Bei rund 85 Prozent der Katholikinnen und Katholiken spielt die Religion in ihrem Sexualleben eine nicht wichtige oder gar keine Rolle. Nur für 16 Prozent ist die Religion in dieser Frage eher bis sicher wichtig. Bei den evangelisch-freikirchlich Gläubigen beträgt dieser Anteil überragende 65 Prozent.

Das Bundesamt für Statistik hat für all diese Angaben rund 16500 Personen befragt, darunter 52 Prozent Frauen und 48 Prozent Männer. 81 Prozent der befragten Personen besassen die schweizerische Staatsbürgerschaft, 19 Prozent waren in der Schweiz wohnhafte Ausländerinnen und Ausländer. Die Erhebung zu Sprache, Religion und Kultur wurde im Jahr 2014 erstmals durchgeführt.

kath.ch

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