Herausgegriffen

Unter anderem über Organspende bei Selbstmördern und das gestohlene Hirn von Don Bosco...

Trump, der Papst und das Klima
US-Präsident Donald Trump kündet die Mitgliedschaft der USA im Klima-Abkommen von Paris auf. Ein Rückschlag nicht nur für die Staatengemeinschaft, sondern auch für den Vatikan: «Eine grosse Schmach» sei die Entscheidung für den Heiligen Stuhl, so Kurienbischof Marcelo Sánchez Sorondo im Interview mit der italienischen Tageszeitung «La Repubblica». Sorondo vermutet primär finanzielle Interessen, sprich die starke Öl-Lobby, hinter der «absurden Entscheidung» des US-Präsidenten. Auch Papst Franziskus wird der Entscheid hart getroffen haben: Er schenkte Trump bei dessen Besuch im Vatikan eine Ausgabe seiner Umweltenzyklika «Laudato si». Gelesen hat sie der Präsident wohl nicht.
pd/sch
Ausstieg Trumps aus Klimaabkommen wäre «grosse Schmach» für Vatikan (kath.ch)

Organspende nach Freitod?
Freitod und Organspende sind für die Kirche ein heikles Thema. Mittlerweile haben sich die meisten Kirchenvertreter mit zweiterem angefreundet. Ethische Fragen aber bleiben, besonders im Zusammenhang mit der Frage der Freitodbegleitung. Im Kontext der Legalisierung der aktiven Sterbehilfe wurde das Argument vorgebracht, es würden dann eventuell mehr Spenderorgane zur Verfügung stehen. Renato Lenherr, Oberarzt für Chirurgische Intensivmedizin am Unispital Zürich, meint dazu gegenüber dem «Bund» (2. Juni): «Ich finde es nicht richtig, die aktive Sterbehilfe einzuführen, nur damit nachher mehr Organe zur Verfügung stehen.» Laut ihm müsse der Fokus der Medizin darauf liegen, die Bereitschaft zur Organspende zu fördern, anstatt Organspende mit Freitod in Zusammenhang zu bringen.
sch
Wenn Sterbewillige ihre Organe spenden (Tagesanzeiger)


In spiritueller Not

«Westschweizer Ärzte haben im Rahmen einer bisher unveröffentlichten Nationalfondsstudie Menschen in Alters- und Pflegeheimen zu ihrem Sterbewunsch befragt. (...) Das erstaunliche Resultat: Trotz ihrer Beschwerden äusserten nur rund 15 Prozent der Senioren den Wunsch zu sterben, wenn sie darauf angesprochen wurden. (...) Bemerkenswert sei, warum die Menschen sterben wollten, sagt Eve Rubli, Geriaterin und Co-Koordinatorin der Studie: ‹Es sind nicht körperliche Leiden, die einem Menschen den Lebenswillen nehmen. Sämtliche Befragten, die einen Sterbewunsch äusserten, litten entweder an einer Depression oder an spiritueller Not.› Mit letzterem bezeichnet sie Menschen, die einsam sind, keinen Sinn im Leben finden oder sich wertlos fühlen.»
«Sonntagszeitung» vom 4. Juni: «Auch ohne ärztliche Diagnose soll Sterbehilfe möglich werden». Von Tina Huber
Sterbehilfe soll weiter liberalisiert werden (Tagesanzeiger)

Caritas Bern: neue Präsidentin
Die Delegierten der Caritas Bern wählten am 1. Juni Ursula Muther zur neuen Präsidentin. In ihrer Antrittsrede sagte sie, dass in den Kerngebieten der Caritas – Sozialhilfe, Asylpolitik oder Integration – sich grosse Weichenstellungen abzeichen würden. Das verlange eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen für die Caritas Bern. Ursula Muther war ehemals Verwalterin der Röm.- kath. Landeskirche des Kantons Bern.
com/sch
Caritas Bern: Ursula Muther zur neuen Präsidentin gewählt


Mehr als nur Profit

«Die Öffentlichkeit erwartet, dass Medien mehr tun, als nur Geschäfte zu machen. Sie gehören zum intellektuellen Rückgrat eines Landes (...). Eine Zeitung bietet einer Gemeinschaft die Möglichkeit, ihre Identität auszudrücken, miteinander verbunden zu sein und ein von aussen sichtbares Image aufzubauen. (...) Insbesondere jüngere Generationen üben wachsenden Druck auf Unternehmen aus, damit diese zeigen, was sie zur Gesellschaft beitragen. Henry Ford war sich dieser Tatsache bereits vor vielen Jahren bewusst, als er sagte: «Ein Unternehmen, das nur Geld einbringt, ist ein schlechtes Unternehmen.»
Stéphane Garelli, Prof. em., Verwaltungsratsvorsitzender der Zeitung «Le Temps», in einem Gastbeitrag für die «Neue Zürcher Zeitung» vom 3. Juni: «Was uns die digitale Medienrevolution lehrt

Kein aktiver Christ, aber ...
«Ich bin kein aktiver Christ. Kürzlich hörte ich aber in der Kirche das Gleichnis vom verlorenen Sohn, der reumütig zurückkehrt – und mit offenen Armen empfangen wird. Ich dachte: Darum geht es doch, um Menschen die Bedürfnisse haben. Darum, dass wir alle Menschen, ohne zu urteilen, lieben.»
Interview in der Zeitung «Der Bund» vom 3. Juni  mit Erziehungsdirektor Bernhard Pulver zur Ablehnung des Kredits für die Asylsozialhilfe für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge im Kanton Bern.

Jeder Tag ein Fest
«Ich könnte mir Gott natürlich als alten Mann mit langem Bart vorstellen – aber Spass beiseite. Ich kann mir Gott nicht vorstellen. Der Zugang zu einem Bild unseres Gottes kann nur über die historische Person Jesu Christi erfolgen. An Pfingsten feiern wir, dass dieser Zugang funktioniert – seit nunmehr 2000 Jahren. (...) Es entwickelt sich ein ganz anderes Zeitgefühl, wenn man kirchliche Feiertage, die grossen Heilsereignisse und die Würdigungen der Heiligen im Kalender bewusst mitfeiert. Die kirchlichen Festtage sind der Rahmen, der aus jedem Tag etwas Besonderes macht: Eigentlich ist jeder Tag ein Fest.»
Gloria von Thurn und Taxis, in einem Beitrag für die «Welt am Sonntag», vom 4. Juni.
„Ich selbst habe den Islam immer als friedliche Religion erlebt“

Ökumenisch gepilgert
Vier Tage lang war eine Pilgerschar der drei Berner Landeskirchen vom Flüeli-Ranft ins Berner Münster unterwegs. Sie feierten den 600. Geburtstag von Bruder Klaus und 500 Jahre Reformation, und sie setzten mit dem gemeinsamen Weg ein ökumenisches Zeichen. «Die Gastfreundschaft, der Teamspirit und die Begeisterung der Frauen und Männer, die an dieser Wanderung der besonderen Art mitgemacht haben, wird weitergetragen», ist der katholische Projektleiter Markus Buenzli-Buob nach dem erfolgreichen Pfingstprojekt überzeugt. «Kirchen bewegen» als doppeldeutiges Motto der Pilgerreise soll bei den Berner Landeskirchen künftig nicht verloren gehen.
com/kr
Begeisterung am Pfingstpilgern vom Ranft ins Münster, Karl Johannes Rechsteiner

Gehirn geraubt
Unbekannte haben eine Reliquie mit dem Gehirn des heiligen Don Bosco (1815-1888) aus der Don-Bosco-Kirche im italienischen Castelnuovo geraubt. Wie italienische Medien meldeten, sei das Behältnis seit Freitag von seinem Aufbewahrungsort hinter dem Altar der Unterkirche der Basilika verschwunden. Ermittlungen seien im Gang.
kath.ch
Reliquie mit Gehirn Don Boscos geraubt (kath.ch)

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