Donna Leon. Foto: wikimedia

Herausgegriffen

Wer die Papstmesse in Genf bezahlen soll und was Donna Leon an den Venezianer schätzt...

Teurer Papstbesuch

Die Kosten für den Gottesdienst am 21. Juni mit Papst Franziskus auf dem Palexpo-Gelände in Genf belaufen sich auf mehr als zwei Millionen Franken. Das entspricht den jährlichen Ausgaben des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg.
Die Verantwortlichen bitten um Spenden. Der Fall ist symptomatisch für die Gewohnheiten des Vatikans bei der Organisation einer solchen Reise. Im Februar wurde Diözesanbischof Charles Morerod vom Apostolischen Nuntius in Bern, Erzbischof Thomas Edward Gullickson, über den Besuch des Papstes beim Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) informiert.
Der Papst wünschte auch eine Messe zu feiern, deren gesamte Organisation und Finanzierung in der Verantwortung der Diözese liegt. Der Spendenaufruf richtet sich an jedermann, der die Feier in Genf mit einer Spende unterstützen will. Der Vatikan, der sich nicht an den Kosten beteiligt, schliesst aus, dass an der Feier vom 21. Juni das Opfer für die Organisation des Gottesdienstes aufgenommen wird.

kath.ch

Hinweis: Hier finden Sie die Spenden-Details

Schriftstellerin im Interview

Die Schriftstellerin Donna Leon («Commissario Brunetti») gab der Sonntagszeitung ein Interview (3. Juni). Darin äussert sich die Amerikanerin, die inzwischen hauptsächlich im Bündnerland lebt, über Venedig, ihrer langjährigen Lieblingsstadt. Hier lebt sich noch immer ein paar Monate im Jahr, hier spielen ihre Romane.

Sonntagszeitung: Wofür bewundern Sie die Venezianer?

Donna Leon: Sie glauben an «bella figura», möchten der Welt ein schönes Gesicht zeigen. Und sie fühlen sich nicht schuldig, wenn sie das Leben geniessen, anders als viele Amerikaner und Nordeuropäer. Die Italiener haben mit Gott den besseren Deal gemacht als wir. Neulich traf ich eine Frau auf der Strasse, die sich empörte, dass gegenüber von ihrem Haus in einem Altenheim die Pfleger auf der Terrasse «beschämende Dinge» täten. «Sie meinen, das Liebesspiel auf dem Balkon verletze die Moral?», fragte ich. «Oh nein», antwortete sie: «Aber dies Faulpelze machen es während der Arbeitszeit!»

Buchhinweis: Commissario Brunettis siebenundzwanzigster Fall – das aktuelle Buch von Donna Leon: «Heimliche Versuchung», Diogenes Verlag 2018, Fr. 32.-

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