«Die Kirche hat nicht den Auftrag, die Welt zu verändern. Wenn sie aber ihren Auftrag erfüllt, verändert sich die Welt.» Carl Friedrich von Weizsäcker. - Foto: goodluz, Fotolia.com

Im Weinberg Gottes

Die neue Jahresserie beschäftigt sich mit Menschen, die in der Kirche arbeiten

Im Weinberg Gottes. So nennen wir die Serie 2013. Es wird um Menschen gehen, die in irgendeiner Form für die Kirche tätig sind, deren Arbeitgeber die katholische Kirche ist. Sie werden sich uns vorstellen mit sieben Antworten, die sie auf unsere sieben gestellten Fragen gegeben haben. Es sind keine Fragen, die speziell auf Kirchenleute zugeschnitten sind, im Gegenteil, es sind Fragen, die jeder von uns beantworten könnte. Es geht um das, was man tut, was man daran mag und nicht mag, was man während seiner Tätigkeit erlebt hat, worauf man vertraut und wie man das eigene Leben gestaltet.

Laut Thomas Leist von der Fachstelle «Information Kirchliche Berufe» (IKB) in Luzern ist es alarmierend, wie wenige Menschen noch ihr Theologiestudium abschliessen und im pastoralen Bereich tätig sein möchten. Gerade dieser Umstand erhöht die Spannung auf die Antworten. Was werden sie zeigen? Werden sie zeigen, dass bei der Kirche Menschen arbeiten, die Idealismus, Frömmigkeit oder Gottvertrauen in besonderem Mass brauchen? Oder wird sich zeigen, dass die kirchliche Arbeit in erster Linie Arbeit ist, Arbeit wie andere auch? 

Wir wissen es nicht – noch nicht. Die Menschen, die unsere Fragen beantworten, sind ganz unterschiedlich und das sind auch ihre Tätigkeiten. In unserem Weinberg wird gepflanzt und gehegt, werden Kranke besucht und Sterbende begleitet, es wird Sozialarbeit geleistet und das Miteinander gefeiert, es wird gepredigt, gebetet und gesegnet, es wird organisiert und kommuniziert, es wird gekocht, geputzt, repariert und instand gehalten, es wird Musik gemacht, gesungen und dirigiert – es wird Seelsorge betrieben... Viele Hände sind nötig, damit der Weinberg lebt und Ertrag bringt.

Die Antworten auf unsere Fragen werden wohl vielfältig und unterschiedlich ausfallen. Vielleicht wird wenig Gemeinsames auszumachen sein. Etwas aber, so denken wir, ist all diesen Arbeiterinnen und Arbeitern im Weinberg Gottes gemeinsam: Sie haben in besonderer Weise mit Menschen zu tun. Und hier sind nicht die Kontakte gemeint, wie sie im Reisebüro oder im Café entstehen. Wer bei der Kirche arbeitet, kommt mit den Eck-, Wende- und Schlusspunkten des menschlichen Lebens in Berührung, ganz einfach mit dem Leben selbst. 

Nicole Arz 

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